
Einführung
9 Tage Griechenland, vom 3. bis 12. September 2020, auf der Halbinsel Chalkidiki. Das war der umgebuchte Sommerurlaub und die Umbuchungsodyssee schildere ich weiter unten.
Inhalt
Überblick
Kurzfassung
Umbuchungsodyssee
Ankommen in Chalkidiki
Aristoteles
Mesonisi
Agios Nikolaos
Hoteltag
Parthenonas und Kalogria
Bis Loutra
Arnea
Rundtour Sithonia
Überblick
Chalkidiki ist eine Halbinsel im Norden Griechenlands, bei Thessaloniki.

Die Halbinsel hat einen Hauptteil und drei Halbinseln, die auch als Finger bezeichnet werden, nämlich (von West nach Ost): Kassandra, Sithonia und Athos. Das und die meisten unserer Ziele zeigt die nachfolgende Karte. Nur für die Tour am letzten Tag gibt es unten noch eine eigene Karte zu Sithonia.

Unser Hotel lag am Anfang der Halbinsel Kassandra. Tatsächlich ist Kassandra durch einen Kanal vom Hauptteil getrennt, so dass Kassandra auch als Insel bezeichnet werden könnte, wäre der Kanal natürlichen Ursprungs. Kassandra ist eher flach und von Landwirtschaft geprägt. Besonders Olivenbäume sind präsent.
Sithonia ist gebirgiger als Kassandra und scheint auch etwas zerklüfteter zu sein. Der höchste Berg auf Sithonia ist 817m hoch (doppelt so hoch wie der höchte Berg auf Kassandra).
Auf Athos liegt der gleichnamige Klosterstaat. Athos ist noch gebirgiger und hat den Athos-Berg, der über 2000m hoch ist (2033m). Zur Erinnerung: Der Brocken ist 1141m hoch, die Zugspitze 2962m.
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Kurzfassung
Hier eine Kurzfassung der Reise mit einem Foto pro Tag. Die ausführliche Version startet bei Ankommen in Chalkidiki.
Ankommen in Chalkidiki, (Do. 3. Sept. 2020)
Unsere Ankunft war am frühen Nachmittag und das Hotel lag direkt am Strand. So konnten wir noch den Pool vor unserer Terrrasse nutzen und abends einen kleinen Spaziergang am Strand machen.

Aristoteles, (Fr. 4. Sept. 2020)
Es sollte zwar ein Strandurlaub sein und daher haben wir am ersten Tag auch einen Strand angesteuert. Zuvor waren wir aber noch in Nea Moudania, eine interessante Kirche ansehen, die uns gestern auf dem Weg zum Hotel aufgefallen war.

Der Mesonisi Strand, zu dem wir ursprünglich fahren wollten, war wegen Brandgefahr geschlossen, sodass wir spontan wechseln mussten und zum Aristoteles Strand gefahren sind. Der liegt im Norden von Kassandra, an der Ostküste.
Mesonisi, (Sa. 5. Sept. 2020)
Heute war die Brandgefahr gebannt, so dass wir den Mesonisi Strand ansteuern durften. Der befindet sich im Norden von Kassandra, an der Westküste.

Agios Nikolaos, (So. 6. Sept. 2020)
Nun wollten wir zum reinen Strandurlaub etwas Abwechslung haben und haben uns für etwas Wandern entschieden, an der südöstlichsten Spitze von Kassandra, bei Agios Nikolaos.

Agios Nikolaos bezeichnet wohl die Kirche auf der Landzunge. Von der Wanderung konnten wir uns an einem einsamen Kiesstrand erholen.
Hoteltag, (Mo. 7. Sept. 2020)
Heute haben wir uns viel Zeit gelassen und sind dann am Hotel geblieben.
Parthenonas und Kalogria, (Di. 8. Sept. 2020)
Nun wollten wir etwas weiter fahren und haben uns Sithonia vorgenommen, den mittleren Finger von Chalkidiki. Dort sind wir zu einem Bergdorf gefahren, Parthenonas, das zurückgekehrte, ehemalige Bewohner versucht haben, wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Strand auf Sithonia angesteuert, den Strand Kalogria.
Bis Loutra, (Mi. 9. Sept. 2020)
Heute wollten wir Kassandras Süden weiter erkunden. Der erste Strand war an der Süd-Westküste, im Grunde kurz vor der Abfahrt nach Agios Nikolaos. Dort hielt es uns aber nicht lange und wir sind weiter zur Westküste bei Loutra gefahren und haben eine kleine, fast einsame und sehr hübsche Bucht gefunden.

Arnea, (Do. 10. Sept. 2020)
Für diesen Tag wurde uns ein Ausflug ins Hinterland empfohlen. Die Reise ging über Polygyros und Arnea bis zur Küste östlich von Sithonia. Am eindrucksvollsten, zumindest überraschendsten, war die Fachwerkarchitektur in Arnea.

Ähnliche Fachwerkhäuser hatten wir zwar auch schon in Parthenonas gesehen, aber Arnea war deutlich größer und schien auch ganz normal bewohnt zu sein.
Rundtour Sithonia, (Fr. 11. Sept. 2020)
Am letzten Tag habe ich noch eine Rundtour vollständig um Sithonia gemacht und insbesondere viele Buchten mit Stränden gesehen. Das Foto zeigt die Ostküste von Sithonia bei Sarti.

Das war es zur Kurzübersicht. Der ausführliche Reisebericht geht los bei Ankommen in Chalkidiki.
Umbuchungsodyssee
Wer die nachfolgende längliche Schilderung nicht lesen möchte, sollte gleich zu Ankommen in Chalkidiki springen.
Unser Sommerurlaub sollte nach Südfrankreich gehen, nach Toulouse. Der Flug war gebucht (mit KLM über Schiphol), aber noch keine Unterkünfte. Eine Woche vorher gingen dann die Corona-Infektionszahlen in Paris und Marseille hoch. Nach Marseille wollten wir zwar nicht, aber schon Richtung Mittelmeer, möglichst bis zur Camargue. KLM hatte einen Voucher angeboten, nicht nur wenn KLM den Flug absagt, sondern auch wenn der Passagier aus Sorge selbst den Flug absagen will. Das haben wir dann gemacht und zunächst als Alternative das Allgäu oder Südtirol überlegt. Beides sah nett aus, aber die Hotels waren teuer und das Wetter nicht verlässlich.
Wir haben uns dann spontan für Griechenland entschieden. Dort ist es warm und die Corona-Lage schien auch für Griechenland zu sprechen. Der Flug war dann schnell gebucht, nämlich mit Ryanair von Bremen nach Thessalonniki (Abflug Mittwoch um 18:00). Am Morgen des Abflugtags bekamen wir dann von Freunden den Hinweis, dass man für eine Einreise nach Griechenland — Corona-bedingt — einen QR-Code beantragen muss, über den die griechischen Behörden die Einreisen kontrollieren und ggf. nachverfolgen wollte. Der Antrag ist spätestens 24 Stunden vorher online zu beantragen. Man erhält ihn dann um Mitternacht des Abflugtages per Mail zugeschickt (logischerweise war 0:00 gemeint, nicht 24:00).
Wir waren also zu spät und haben dennoch versucht, den QR-Code zu beantragen. Der heutige Tag (Abflugtag) konnte in dem online-Formular aber nicht mehr ausgewählt werden, so dass wir einfach den Folgetag angegeben haben, während wir parallel versucht haben, herauszufinden, ob es eine Möglichkeit gibt, trotzdem zu fliegen. Dabei sind wir auf eine mögliche Strafe von 500,– Euro gestoßen. Ein Antrag war zwar gestellt, aber mit falschem Datum und daher war der QR-Code natürlich noch nicht da. Wir sind dann einfach zum Flughafen gefahren um die Lage vor Ort zu checken, bei Ryanair erreicht man nämlich telefonisch niemanden. Das Ergebnis war aber, dass wir nicht mitfliegen durften.
Dann haben wir spontan einen neuen Flug am Folgetag buchen wollen, auf eigene Kosten, denn der war mit Eurowings (statt Ryanair) und ging ab Hamburg, morgens um 10:00. Immerhin hatten wir den Antrag für den QR-Code für den richtigen Tag schon gestellt, aber die Daten stimmten ja nicht mehr, es musste nämlich auch die Flugnummer angegeben werden. Inzwischen war es Mittwoch, 16:00 und der neue Flug ging am Donnerstag um 10:00. Wir hatten also keine 24 Stunden mehr. Wir haben dann aber trotzdem versucht, einen neuen Antrag zu stellen, mit den richtigen Flugdaten. Das ging auch, denn es wurde offenbar bei dem Online-Formular nur der Tag, aber nicht die genaue Uhrzeit geprüft. Das Online-Formular hat aber erkannt, dass wir schon einen Antrag gestellt hatten. Daher wurde uns angeboten, den alten Antrag zu ändern. Das war auch schnell möglich und wurde anscheinend akzeptiert.
Der Antrag war also gestellt und dann der neue Flug gebucht. Wir konnten nun wieder nach Hause fahren, waren nämlich noch am Flughafen geblieben, wo wir alles erledigt hatten.
Wir haben uns dann einen entspannten Nachmittag und Abend zu Hause bei bestem Wetter gemacht. Obwohl wir nun früh aufstehen mussten, wollte ich noch auf den QR-Code warten, der für Mitternacht versprochen war. Um 22:30, oder etwas später, fiel mir auf, dass der Antrag einen Fehler hatte: Ich hatte zwar die Flugnummer geändert, aber nicht die Fluggesellschaft. Alles deutete auf eine maschinelle Bearbeitung des Antrags hin und da dachte ich mir, die Maschine wird das vielleicht erkennen, dass die Flugnummer nicht zur Fluggesellschaft passt. Ich wusste, dass der Antrag geändert werden kann, und habe mich entschlossen, ihn noch zu ändern. Die Änderung war dann um 22:58 erledigt, also von der Maschine angenommen worden.
Da fiel mir auf, dass Griechenland eine Stunde voraus ist, die Änderung also aus griechischer Sicht 2 Minuten vor Mitternacht eingereicht wurde. Dann bin ich doch etwas nervös geworden, denn von 24 Stunden vorher konnte nun kaum mehr die Rede sein. Aber um 23:09 kam dann tatsächlich der ersehnte QR-Code, also keine 15 Minuten nach meinem geänderten Antrag (und die Änderungen waren in dem QR-Code berücksichtigt). Aus Datenschutzgründen musste ich leider einiges schwärzen, aber so etwa sah das ersehnte Stück aus:

Dann ist auch alles wie gewohnt verlaufen, einschließlich gewohnter Verspätung bei der Bahn. Ich will mich ja nicht wie alle über die Deutsche Bahn beschweren, Verspätungen können ja mal vorkommen, aber man muss leider sagen, dass uns die Bahn hier offensichtlich belogen hat: Unser Zug sollte ab Bremen um 5:55 abfahren. Die Anzeige am Bahnsteig sagte: „ca. 15 Minuten Verspätung“. Ein Blick auf meine Bahn-App sagte: Abfahrt in Bremen um 6:22. Das sind nach meiner Rechnung 27 Minuten und keine 15 Minuten.
Wir hatten aber gut geplant und sind auch trotz fast halbstündiger Verspätung ausreichend früh in Hamburg angekommen und dort dann auch mit einer knappen Stunde Verspätung abgeflogen.
Der QR-Code wurde beim Einchecken in Hamburg geprüft und auch in Thessaloniki. Dort war ein halbes Dutzend Polizisten an der Eingangshalle, um die QR-Codes zu prüfen. Allerdings wurde mit südländischer Gründlichkeit (etwas Klischee muss sein) nur geprüft, ob es überhaupt etwas gab, das so aussah, wie obige Bestätigung in A4-Format. Diese Bestätigung musste man vorzeigen, wobei auch eine elektronische Version reichte. Ich habe das A4-Formular (das übrigens auch noch eine zweite Seite hatte), vollständig auf meinem iPhone SE auf dem Display gezeigt. Man konnte also so gut wie gar nichts erkennen. Das schien aber dennoch ausreichend zu sein. Die Polizisten haben dafür weniger als eine Sekunde auf das Display gesehen.
In Griechenland waren dann einige Corona-Vorschriften interessant: Im Hotelkomplex gab es keine Maskenpflicht für Gäste, aber draußen auf der Straße. Beim Betreten des Hotels und des Restaurants, also auch zum Frühstück, wurde Fieber gemessen, mit einem Infrarot-Sensor.
Ankommen in Chalkidiki
1. Tag, Donnerstag, 3. September, 2020
Mit Verspätung ging es dann mit dem Mietwagen, dessen Übergabe gut geklappt hat, und bei dem uns ausnahmsweise keine unnötigen Versicherungen aufgedrängt wurden, Richtung Hotel.
Zum Glück haben wir uns dabei verfahren, weil wir die Adresse nicht richtig ins Navi eingegeben hatten. Wir sind nämlich direkt nach Nea Moudania gefahren, wobei unser Hotel aber einige km hinter dem Ort Nea Moudania liegt. Dabei haben wir eine Griechisch Orthodoxe Kirche (nehme ich jedenfalls an) gesehen, die „Ekklisia Panagia Korifini“.

Wir haben uns dann einen Besuch für einen anderen Tag vorgenommen.
Im Hotel sind wir sehr zuvorkommend behandelt worden. Die durch unsere Flugumbuchung auf den Folgetag verlorene Übernachtung wurde uns nicht in Rechnung gestellt. Wir haben dann noch drei Tage drangehängt, und brauchten somit nur zwei ergänzend zu bezahlen.
Das tolle an unserem Appartment ist, dass man von der Terrasse in einen Pool gehen kann. Das ist nicht der Hauptpool, sondern ein Nebenpool für 8 weitere Appartments, die an diesen Pool grenzen.

Nach dem Essen haben wir dann noch über den Hauptpool zum Sonnenuntergang gesehen, oder Jupiter und Saturn bewundert.
Aristoteles
2. Tag, Freitag, 4. September, 2020
Nach dem Frühstück waren wir dann neugierig auf die Kirche, auf die wir gestern auf unserem Irrweg gestoßen sind und haben ihr einen Besuch abgestattet.

Leider war sie geschlossen, aber man konnte auf dem Grundstück herumlaufen und Details ansehen …

… insbesondere auch all die Mosaike von nahem bestaunen.

Es hat sich dann herausgestellt, dass die Kirche ganz neu ist und wohl erst in diesem Jahrtausend fertiggestellt wurde.
In demselben Ort gab es noch ein weiteres interessante Kirchlein …

… das auch offen war, so dass wir das reich verzierte Innere ansehen konnten.

Einen Anzug zum Kirchenbesuch konnte man gleich gegenüber kaufen.

Anschließend wollten wir zum Mesonisi-Strand. Bei einer Straße, die zu unserem ausgesuchten Parkplatz führte, die aber auch zu einem großen (aber feinen) Hotel führte, wurden wir angehalten, und es wurde Fieber gemessen (wieder per Infrarot). Dann konnten wir passieren, wurden vor unserem Wunschparkplatz aber von der Feuerwehr abgewiesen, weil an dem Tag wohl besonders hohe Brandgefahr bestand. Der Strand liegt nämlich hinter einem Pinienwald, der recht trocken war. Wir sollten am nächsten Tag wiederkommen.
Wir haben dann spontan einen anderen Strand herausgesucht, nämlich den Aristoteles-Strand. Der lag auf der anderen Seite der Halbinsel Kassandra, auf der Ostseite, vielleicht eine halbe Stunde entfernt.

Es führte ein unbefestigter Weg von der Hauptstraße zum Strand, der auch von Autos befahren werden könnte. Unser Mietwagen war ziemlich klein. Es war ein Hyundai i10 und der offizielle Werbeslogan von Hyundai für das Auto ist „You don’t have to be big to be great“. Der Umkehrschluss, dass klein großartig ist, trifft aber leider nicht zu. Jedenfalls sind die Räder klein und die Bodenfreiheit ist gering.
Hier war der unbefestigte Weg zum Strand gegenüber der asphaltierten Hauptstraße schon etwas abgefallen, sodass sich eine für einen i10 hohe Kante ergab. Die habe ich dann noch gemeistert, aber der Weg war dann aus pulvrigem Sand und anfangs steil. Ich war mir daher nicht sicher, ob ich den Weg mit dem i10 wieder hochfahren könnte, sodass ich gleich oben geparkt habe, irgendwo am Rand. Dieser Rand war aber etwas schräg und Hania, die schon ausgestiegen war, meinte, es seien beim Parkversuch beide rechten Räder zugleich vom Boden abhoben und sie dachte, ich kippe mit dem Auto um. Jedenfalls muss man mit dem Hyundai i10 etwas aufmerksamer bei der Straßenwahl sein.
Am Wegesrand zum Strand stand auch eine Miniaturkirche, wie an sehr vielen Stellen im Land.

Der Strand war kaum besucht, ganz nett, jedoch der Einstieg etwas schwierig. Der Strand war aus Sand, aber bereits im ganz flachen Wasser gab es Steinplatten, die mir wie Waschbeton vorkamen. Sie waren sandfarben, also kaum zu sehen, und teilweise rutschig. Sie lagen vorne im Flachwasserbereich, vielleicht die ersten 2-5m. Davor und danach war Sand.
Mesonisi
3. Tag, Samstag, 5. September, 2020
Heute haben wir einen zweiten Anlauf zum Strand von gestern genommen, zum Mesonisi-Strand. Es wurde wieder Fieber gemessen, aber diesmal hat uns die Feuerwehr, die gleichwohl vor Ort war, nicht zurück geschickt.
Wir sind noch etwas hinter dem Pinienwald längsgefahren, aber ich habe den Wagen dann bald abgestellt, weil ich Befürchtungen hatte, im Sand stecken zu bleiben.

Nach einem kleinen Fußweg durch den Pinienwald sind wir dann am Strand angekommen, der sehr langgestreckt war. Er hatte schönen Sand, aber etwas Seegras, lag gleich hinter den Dünen und die wenigen Leute verloren sich hier.

Aber auch hier waren Steinplatten im Wasser, direkt im Brandungsbereich kurz unter der Wasseroberfläche. Dahinter war wieder Sand.

Man konnte aber trotzdem gut baden, wenn man beim Einstieg aufpasst, und auch schön am Strand spazieren.
Agios Nikolaos
4. Tag, Sonntag, 6. September, 2020
Heute stand etwas Wandern auf dem Programm und dafür habe ich das südlichste Ende von Kassandra ausgesucht. Kassandra ist von gebogener Form, sodass das südlichste Ende eher das östlichste Ende ist. Hier liegt als letzte Siedlung Agios Nikolaos, wenn man die wenigen versprengten Behausungen überhaupt als Siedlung bezeichnen kann. Tatsächlich dürfte der Name aber die kleine Kirche bezeichnen, wohl die letzte, also südwestlichste der Halbinsel Kassandra. Der Name Agios Nikolaos dürfte zudem in Griechenland beliebt sein, jedenfalls gibt es auf Chalkidiki wenigsten einen weiteren (größeren) Ort, der so heißt.

Die Siedlung liegt direkt am Wasser, am Ende einer Landzunge, die fast wie eine Mole wirkte. Ein Fischerdorf haben wir allerdings nicht vorgefunden.

Wir brauchten jedenfalls etwas über eine Stunde dorthin, vorbei an vielen touristischen Orten. Ich dachte, dass es Richtung Süden allmählich weniger touristisch werden würde, aber es schien eher noch mehr zu werden. Kassandra ist in den 70ger Jahren für den Tourismus erschlossen worden, mit Bauten, die aus heutiger Sicht nicht immer mehr ganz zeitgemäß sind.
Erst auf den letzten 15 Minuten der Fahrt, als wir auch die Hauptstraße verlassen haben, konnten wir die letzten Touristenzentren hinter uns lassen. Ein paar Einheimische prägten das Bild, die teilweise mit ihren Booten beschäftigt waren, oder aber den Tag als Familie genossen, immerhin war Sonntag.
Die Wanderung war dann einigermaßen anstrengend, da wir nicht immer den richtigen Weg gefunden haben, und es auch ziemlich heiß war, in der Mittagshitze. Meist ging es an Olivenbäumen vorbei.

Wir hatten aber schöne Ausblicke auf die letzte Bucht von Kassandra, und auch hinüber zur nächsten Halbinsel, also zum mittleren Finger von Chalkidiki, zu Sinthios. Wir konnten sogar in der Ferne den Berg Athos auf der gleichnamigen Halbinsel sehen, also auf dem dritten Finger. Das folgende Foto zeigt den Blick zurück auf Kassandra, mit der kleinen Kirche auf ihrer Landzunge.

Auf dem Foto ist die Dominanz der Olivenbäume an diesem letzten Ende von Kassandra gut zu erkennen. Überhaupt haben wir mit vielen Griechen gesprochen, die nebenbei auch ein paar Olivenbäume haben und ihr eigenes Olivenöl herstellen.
Wir haben wegen der Hitze, es waren all die Tage knapp 30°C, auf eine Bademöglichkeit unterwegs gehofft, und dazu gab es tatsächlich eine Bucht, zu der man allerdings herunter kraxeln musste. Die Bucht war winzig und es gab einigen angespülten Müll, aber ich konnte gut eine erfrischende Runde schwimmen.

Auf dem Rückweg haben wir denn Halt bei einem an sich schönen sichelförmigen Strand gemacht. Im Hintergrund sind wieder die Olivenbaum-Monokulturen zu sehen.

Es war aber ein Kiesstrand, mit so großen Kieseln, dass das Gehen barfuß nicht ganz einfach war. Zudem ist der Zugang zum Strand als Müllhalde benutzt worden. Das Wasser war aber super und wir konnten uns von der Wanderung erholen. Nach dem Bad hat das Liegen auf den warmen, fast heißen Kieselsteinen gut getan.

Auf der Heimfahrt sind wir noch an dieser Ziegenherde vorgekommen.
Hoteltag
5. Tag, Montag, 7. September, 2020
Uns ist aufgefallen, dass der Strand, an dem unser Hotel liegt, auch benutzt werden kann. So haben wir diesen Montag den Hotelbereich nicht verlassen und uns am Pool ausgeruht, der ja direkt an unsere Terrasse grenzt.
Am Nachmittag habe ich mir für eine Stunde ein „Kajak“ gemietet. Das war so ein Schwimmkörper aus PE, der länglich geformt war, mit einer Mulde zum Sitzen. Mit ein paar Paddelschlägen kam man sogar vorwärts. So bin ich etwas die Küste nach Norden gepaddelt, und wieder zurück. Das war mal etwas anderes, und danach habe ich mein Kajak zu Hause noch mehr zu schätzten gewusst als vorher schon.
Schließlich waren wir noch eine Runde Schnorcheln, aber es gab nicht so viel zu sehen, bis auf ein paar kleine Fische, die eine Y-förmige Schwanzflosse hatten und besonders an der Wasseroberfläche um einen herum aktiv waren, sodass man sie auch gut ohne Schnorchelmasken erleben konnte.
Parthenonas und Kalogria
6. Tag, Dienstag, 8. September, 2020
Parthenonas
Heute stand die Nachbarhalbinsel, Sinthios, auf dem Programm. Zunächst wollten wir dort etwas ins Hinterland, zu einem kleinen Bergdorf: Parthenonas.

Es wurde uns als Etappenziel empfohlen, bei einem Besuch auf der Halbinsel Sinthios. Parthenonas soll ein Bergdorf sein, das verlassen wurde, wobei nun aber ein paar ehemalige Dorfbewohner zurückgekehrt sind, um es wieder aufzubauen und zu beleben.Das wollten wir uns ansehen.
Beim Dorfplatz, wo man das Auto parken sollte, steht eine Kirche mit kleiner Kapelle.

Von dort verläuft eine nette kleine Straße das Dorf hinauf (s. oben). Man könnte fast sagen, dass es die einzige Straße ist. Sie hat auch einen Souvenirladen mit hübscher mit Wein überwachsener Terrasse .

Aber ein typisches Bergdorf darf man nicht erwarten. Immerhin führt die Straße zu Paul’s Taverne, von der aus man einen super Blick auf die Küste hat. Im Hintergrund ist am Horizont die Nachbarhalbinsel Kassandra zu sehen.

Neben der Küste kann man zudem die Olivenbaum-Monokultur sehen, die auch schon an der Spitze von Kassandra vorherrschte. Das Haus gibt auch die fast einheitliche Bauweise in Parthenonas wieder, nämlich Naturstein im Erdgeschoss und ein rosa Anstrich in der ersten Etage.
Kalogria
Nach dem Eiskaffee bei Paul’s einschließlich sehr interessantem Gespräch mit dem Kellner, war eine kleine Wanderung entlang der Küste geplant. Die Wanderung fiel aber aus, weil sich die geplante Strecke als Strecke auf Privatgrundstück entpuppt hat, nämlich wohl auf dem Grundstück des Reeders Giannis Carras bzw. seiner Erben. Dann haben wir eine Zeitlang nach einem Strand in der Nähe gesucht, der nicht privat ist, sind aber nicht fündig geworden.
Aus Frust haben wir dann den Heimweg angetreten, wollten dabei aber nach einem Strand schauen, falls sich einer findet. So sind wir dann auf dem Strand Kalogria gelandet.

Zuerst waren wir enttäuscht wegen hoher Besucherzahl und Beschallung am Strand. Am anderen Ende war der Strand aber schön ruhig und es bot sich dieser Blick auf den sichelförmigen Strand.

Bisher hatte ich noch keine Eidechse in unserem Urlaub gesehen, und ich dachte schon, dass es auf Chalkidiki keine gibt, aber auf einem kleinen Erkundungsgang vom Strand aus ist mir doch noch diese untergekommen.

Dabei präsentierte sich die Küste neben dem Strand Kalogria mit einem steinigen Abschnitt, auf den nach ein paar hundert Metern wieder ein schöner Strand folgte.
Bis Loutra
7. Tag, Mittwoch, 9. September, 2020
Nach dem gestrigen Besuch auf der Nachbarhalbinsel Sinthios wollten wir heute auf Kassandra bleiben und hier einen netten und neuen Strand aufsuchen. Der Weg führte uns wieder entlang der Nord-/Ostküste Kassandras in Richtung Ostspitze, zum Paliouri-Strand, der wohl auch als Chroussou-Strand bezeichnet wird, wahrscheinlich je nach Abschnitt in der schönen Bucht.

Der wurde wohl auch in irgendeinem Reise-/Strandführer als einer der schönsten Strände, wenn nicht als der schönste Strand Kassandras angepriesen.. Die Bucht ist auch wirklich ganz schön, aber ohne Strandbar mit Beschallung geht es wohl nicht. An einem anderen Ende steht eine Reihe halbfertiger Flachbauten aus Beton, die oben im Bild auch zu sehen ist. Außerdem wurde einiges an Müll angespült.

Ein Anleger erinnert an bessere Zeiten. Besonders interessant fand ich das folgende Stillleben mit Tank, Stromzähler und Kirchenminiatur dazwischen.

Solche Miniaturkirchen sind sehr häufig auf Chalkidiki. Sie werden in großen Mengen zum Kauf angeboten und sind an vielen Stellen am Straßenrand zu finden. Hier ist aber die Besonderheit, dass frische Blumen neben dem Minikirchlein stehen und an ihrem Sockel das Foto von einem Paar angebracht ist. Es macht hier den Eindruck eines Grabes.

Auch hier habe ich ein wenig die Gegend erkundet. Außerhalb der Bucht war es recht felsig, ideal für einen Kormoran.

Nach dem Erkundungsgang und ein paar Schwimmrunden sind wir dann weitergefahren und haben unser Glück auf der Südseite versucht, gleich westlich von Loutra. Loutra ist an der Nord-/Westküste die westlichste Ansiedlung, bis zu der die asphaltierte Straße reicht, die dann durch das Landesinneren zur Nord/-Ostküste abbiegt.

Gleich westlich von Loutra haben wir diese kleine, malerische Bucht gefunden.

Die Wellen schlugen zwar recht laut an den Strand, man konnte aber gut ins Wasser und schön schwimmen. Der Sand ging auch bis ins Wasser, es gab also keinen steinigen Untergrund im Brandungsbereich, wie ich ihn bei Aristoteles und Mesonisi erlebt hatte.

Gleich nebenan war noch diese zweite kleine Bucht. Leider war aber auch hier die Unsitte verbreitet, jeglichen Müll einfach von einem Vorsprung in die schöne Natur zu kippen.

Schließlich hat mich noch diese Graspflanze im Sonnenlicht angesprochen.

Sie war auf unserer Hotelanlage.
Arnea
8. Tag, Donnerstag, 10. September, 2020
Von dem letzten Strand von gestern waren wir zwar ganz angetan, aber er war doch zu klein, um einen Tag zu füllen. Wir haben dann an der Rezeption nach einer Empfehlung gefragt, nämlich gezielt die nette Dame in unserem Alter, die uns schon an unserer Ankunft mit akzentfreiem Deutsch alles erklärt hat und uns sehr bodenständig mit Tiefgang in Erinnerung geblieben ist.
Nach unserer Schilderung, dass wir schon einige Strände besucht hätten, Orte mit wenig Trubel bevorzugen und auch gerne etwas vom Land sehen möchten, hat sie uns eine Tagestour durch das Landesinnere empfohlen, die wir dann auch fast genau so unternommen haben.

Dabei war das Städtchen Polygyros das erste Etappenziel. Neben der Kirche im Ortskern und vielleicht dem Rathaus, das gut besucht schien, konnten wir dem Ort aber nicht viel abgewinnen. Dir Kirche hatte es allerdings in sich. Sie war innen übersät mit aufwendigen Holzschnitzereien. Hier nur die Kanzel als Beispiel.

Nach unserem Besuch der Kirche ist uns ein Hund bei unserem Spaziergang durch den Ort nicht von der Seite gewichen, und bestimmt wäre er gerne mitgekommen. Vielleicht sollten wir ihn aus der Stadt befreien. Hier noch das Rathaus, vermute ich jedenfalls.

Gleich neben dem Rathaus stand Aristoteles. Bis 2011 war Polygyros Verwaltungssitz der Präfektur Chalkidiki, die den Geburtsort von Aristoteles, Stagira, umfasst, der nämlich an der Ostküste von Chalkidiki liegt, etwa 50km Luftlinie von Polygyros. Vielleicht ist das der Grund für die Statue.

Weiter ging es nach Arnea, unterwegs mit schönen Aussichten auf die (Kultur-)Landschaft.

Auf dem Parkplatz mit dieser Aussicht stand auch diese Akazie, vielleicht ein Gummiarabikumbaum?

Einen Feigenbaum gab es hier oben auch.

In Arnea sollten uns typisch mazedonische Häuser in Fachwerkbau erwarten. Nach dem Besuch in Polygyros waren unsere Erwartungen nicht sehr hoch. Doch zunächst haben orthodoxe Priester, falls ich die richtig bezeichne, unsere Aufmerksamkeit erweckt.

Sehr viele von ihnen kamen gerade aus der Kirche, die außen eher schlicht, aber innen sehr aufwändig gearbeitet war …

… mit vielen Stühlen, die wohl nicht für die Gemeinde waren.

Arnea war dann überraschend beeindruckend, nicht nur wegen der aufwändig gestalteten Kirche, sondern sie bestand in ihrem Zetrum überwiegend aus Fachwerkhäusern, die wir hier nicht erwartet hatten.

Ein Besonderheit, die wir schon aus Parthenonas kannten, war die Kombination mit Fachwerk mit Naturstein im unteren Bereich und einem farbig angestrichenen Obergeschoss.

Und meist hatten die Fenster Fensterläden.

Jetzt haben wir auch verstanden, was die Dame im Hotel mit für Mazedonien typischen Fachwerkhäusern gemeint hat.
Unseren Besuch in Arnea haben wir in der Taverne am Dorfplatz mit einer Mahlzeit ausklingen lassen. Zweimal Gyros, das auf der englischen Karte als „round pork“ ausgewiesen war. In dem Moment ist erst klar geworden, dass der Wortstamm „Gyro“ Kreisel bedeutet, anscheinend auch (oder besonders) in Griechisch.
Zwei Portionen mit Pommes und zwei Getränken, zudem Wasser und ein kleiner, aber leckeren Nachtisch, haben wir für 17 Euro bekommen. Anschließend sind wir der Empfehlung nachgekommen, etwas Honig in Arnea zu kaufen.
Schließlich sollte ein Strand den Ausflug abrunden. Vom Landesinneren sind wir bei Pyrgadíkia wieder an die Küste gekommen. Hier ein Blick von oben auf den Ort, durch den wir dann aber nur hindurch gefahren sind und ihn nicht mehr angesehen haben.

Auch hier gibt es wieder Olivenbäume, so weit das Auge reicht. Im Hintergrund ist Sinthios zu sehen, mit ein paar vorgelagerten Inseln in der Nähe von Vourvourou (siehe Bericht vom nächsten Tag). Hier noch ein Blick entlang der Küste in Richtung der dritten Halbinsel Athos, die ganz rechts im Hintergrund mit vorgelagerter Insel Ammouliani zu sehen ist.

Unser fast letztes Ziel sollte dann noch ein Strand zum entspannten Ausklang des Tages werden. Ein paar km weiter südlich von Pyrgadika sind wir auch fündig geworden. Das war somit etwas östlichen vom Fuße der Halbinsel Sinthios.
Der Rückweg führte uns dann noch etwas durchs Hinterland über diese schwach befahrene Straße, die das Licht der sich senkenden Sonne zum Leuchten gebracht hat.

Auf einem solchen Ausflug darf natürlich auch der Einkauf von Honig und Olivenöl nicht fehlen. Honig haben wir, wie empfohlen, in Arnea gekauft, und Olivenöl auf dem Heimweg bei Virginia Olive Oils & Olives. Virginia Olive Oil & Olives hatte Hania schon im Internet ausfindig gemacht und der Laden der direkt an der Hauptstraße von Kassandra nach Sinthios liegt, bei Vatopedi, scheint bei Tripadvisor schon eine große deutsche Fangemeinde zu haben. Die Griechen, die wir vor Ort gefragt haben, kennen den Laden aber nicht.
Das kann auch daran liegen, dass viele Griechen ihr eigenes Olivenöl pressen (lassen). Das Foto auf der Homepage täuscht auch, der Laden ist ziemlich unscheinbar, denn das Haus besteht nur aus diesem einen Raum, der auf dem Foto gezeigt ist, und liegt hinter einem großen Parkplatz. Wir wurden jedenfalls sehr nett und zuvorkommend bedient. Zu dem Olienöl, das wir gekauft haben, gab es noch 500g eingeschweißte Oliven und ein paar Birnen dazu.
Rundtour Sithonia
9. Tag, Freitag, 11. September, 2020
Zum Abschluss wollte ich noch eine Rundtour um Sithonia machen, und ein paar Strände besuchen und ein wenig wandern gehen. Zur besseren Übersicht habe ich die Ziele auf Sithonia bei dieser Rundtour in einer eigenen Karte zusammengestellt. Ein paar Ziele der letzten Tage sind zur Orientierung ebenfalls eingezeichnet.

Das erstes Etappenziel war Vourvourou.

Ein Ort mit sehr schönen Stränden mit weißem Sand, eingefasst in interessante Felsformationen. Es erinnerte mich etwas an Korsika.

Vourvourou liegt an der Ostseite von Sithonia, etwa im nördlichen Drittel. Hier ist die Halbinsel und die Küste noch recht flach.
Dann ging es weiter an der Ostküste entlang Richtung Süden. Die Landschaft wurde nun merklich bergiger, und der Berg Athos, der ganz im Süden der gleichnamigen Nachbarhalbinsel liegt, kam auch immer näher, hier im Hintergund hinter einer weiteren der vielen Minikirchen.

Das Kirchlein war kurz vor der großen Bucht von Sarti. Hier gab es auch noch ein paar kleinere Buchten, wie diese hier …

… oder diese, ebenfalls mit dem Berg Athos im Hintergrund.

Dabei wurde auch erkennbar, dass die See zunehmend rauer wurde, je weiter ich nach Süden kam. Besonders an der großen, langgestreckten Bucht bei Sarti eigneten sich die Wellen dann mehr zum Surfen als zum Baden.
Mein eigentliches Zwischenziel war aber die Bucht bei Sykia.
Sykia befindet sich im südlichsten Viertel von Sithonia. Die Bucht Paralia Sykias liegt dabei ein paar km. unterhalb von Sykia. Die Bucht ist recht tief eingeschnitten, aber dennoch vergleichsweise starken Winden und Wellen ausgesetzt.
Am südlichen Rande der Bucht sollte meine erste Wanderung starten. Da ich aber schon einige Zeit mit Anhalten und Fotografieren verbraucht hatte, bin ich einen ersten Teil der Strecke mit dem Auto gefahren. Das war teilweise abenteuerlicher als Wandern.

Auf der Landzunge südlich der Bucht Paralia Sykias gab es nämlich ein großes Bauprojekt, zu dem die Straßen schon gebaut wurden. Der Bau ist dann aber nicht mehr genehmigt worden und so sind nur die vielen Straßen und Wege geblieben, von denen das vorige Foto einen Teil zeigt, die aber nirgendwo hinführen und in unterschiedlichen Zuständen sind. Sie sind teilweise asphaltiert, oder als eher schmale Betonwege ausgebildet. Zusätzlich gibt es Sandpisten. Das Straßen-Labyrinth ist ziemlich groß, etwa zwei mal drei Kilometer.

Ich wollte mir besonders die kleinen Sandstrände ansehen, die in kleinen Buchten in die Felsküste eingefasst sind, und einen zum Baden aussuchen. Aber hier waren selbst die abgelegensten Buchten, die ich für einsam gehalten hatte, inzwischen mit einer Beach-Bar verschandelt. Eine, die das Foto oben zeigt, war so abgelegen, dass sie sich komplett selbst versorgen musste, mit einem Dieselgenerator, Dixi-Klos und einem höher angelegten Wasserreservoir.

Dafür hat sie sich einigermaßen dezent in die Landschaft eingefügt. Das karibische Flair sollte wohl durch die mit Bob Marley Flagge noch unterstrichen werden.
Einen einsamen, aber winzigen Strand habe ich dann aber doch noch gefunden.

Von dort hatte man auch einen Blick auf diese kleine Felseninsel, die mit der griechischen Flagge etwas wie ein verlorener Außenposten wirkte.

Von dieser Halbinsel bei Sykia gab es auch den besten Blick auf den Berg Athos, der immerhin 2033m hoch ist.

Südlich und angrenzend an dieses Straßengewirr war noch der Strand Kriaritsi, der nur über dieses Straßenlabyrinth erreicht werden kann. Er sieht gut aus, aber ich habe ihn nur von Ferne gesehen.

Nachdem ich dann aus dem Labyrinth herausgefunden hatte, war der Strand von Kalamitsi das nächste Ziel.
Das war der erste (und letzte) Strand, bei dem die Parkplätze knapp waren. Der Ort schien im Wesentlichen aus der Strandpromenade zu bestehen, an der Bars und Tavernen waren, und vielleicht einer zweiten und dritten Reihe an Wohn- bzw. Ferienhäusern.

Die Bucht mit dem großen, sichelförmigen Strand war ganz nett. Es gab aber auch noch einen abgelegeneren Strand, in einer Nebenbucht. Dazu führte ein (kurzer) Weg über die Landzunge und diese Nebenbucht war kleiner und noch geschützter. Dort gab es allerdings ein paar Camper, die sich an der Rückseite des Strandes eingerichtet haben. Im Hintergrund ist übrigens wieder der Berg Athos zu sehen.

Hier habe ich eine kleine Pause eingelegt und war auch schwimmen.
Kalamitsi war von den leicht erreichbaren Stränden der südlichste an der Ostseite. So habe ich dann die Fahrt zum Umrunden der Südspitze fortgesetzt und bin unterwegs noch einer Ziegenherde begegnet.

Es gab an der Ostseite auch noch eine letzte große Bucht, in der riesige Kreise im Wasser aufgefallen sind. Die sollen der Fischzucht dienen. Nehme an, dass daran Netze aufgehängt sind, innerhalb derer die Fische gehalten werden. Die Bucht bzw. der Strand dazu soll Ampelos heißen. Die folgenden Fotos zeigen diese Bucht mit den Kreisen in unterschiedlichen Zoom-Stufen.




An der Westküste bin ich spontan zum kleinen Hafen von Koufos gefahren, der gut geschützt in einer abgewinkelten Bucht liegt.

Das ist wohl der südlichste Ort auf Sithonia. Er besteht praktisch nur aus der kleinen Straße entlang des Kais.

Die letzten Strände meiner Tour lagen etwa 5 km nordwestlich von Toroni. Da ich deren Namen nicht kenne, habe ich sie oben auf meinem Kartenausschnitt zu Sithonia Toroni 1 bis 3 genannt.

Der erste war sehr geschützt und versteckt gelegen, aber vollgestellt mit Zelten, die dort dauerhafter zu stehen schienen.
Der zweite war größer und lag fast direkt neben einem Parkplatz, allerdings war hier schon kein befestigter Weg mehr, sondern nur noch eine Schotter-/Sandpiste. Auf ihm standen auch diverse Zelte, aber nicht ganz so viele, wie beim ersten, was wohl auch mit der Größe des Strandes zusammenhing.
Der dritte war noch weniger versteckt und dafür sehr einsam. Ein Camper aus Tschechien, stand am Anfang, und ein VW-Bus in der Mitte. Eine Familie wartete am anderen Ende wohl nur noch auf den Sonnenuntergang, nehme ich an.

Auf dem zweiten Strand machte mich übrigens ein Grieche, Konstantinos, darauf aufmerksam, dass es besser ist, Sithonia rechtsherum in einem Tagesausflug zu umfahren (also so, wie ich es gemacht habe), denn dadurch ist man abends an der Westseite und kann den Sonnenuntergang genießen. Andernfalls wäre man abends an der Ostseite sehr früh im Schatten der Berge.
So ging der letzte Tag und damit der Urlaub mit einer schönen Runde um Sithonia zu Ende.