Allgemeines
Wir hatten die meisten Tage sehr sonniges Wetter. Besonders auffällig war, dass sich das Wetter in wenigen Stunden, manchmal noch kürzer, ändern kann und dass es nicht sehr gut vorhersehbar erscheint.
Häufig sind die Geschwindigkeitsbeschränkungen, besonders auf dem Lande, so hoch, dass es gefährlich wäre, zumindest fahrlässig, sie auszufahren. Mit anderen Worten wird in Irland die Geschwindigkeit häufig durch das Faktische, nicht durch die Vorschrift begrenzt, was das Gegenteil zu allen anderen Ländern ist, die ich kenne. Besonders sind die Straßen so eng, dass sich nur normale PKWs begegnen können. In manchen Teilen sind die Landstraßen von hohen Hecken dicht eingefasst, so dass man nicht sehen kann, ob ein Auto entgegenkommt.
Ich habe meist alkoholfreies Bier bestellt, weil ein Freund von mir, der es wissen muss, meinte, dass Guiness erst nach dem dritten Pint schmeckt und ich maximal ein Pint hätte trinken wollen. Oft hat der Kellner erst nachgefragt, ob sie auch wirklich alkoholfreies Bier haben. Aber sie hatten es immer. Dabei haben sich drei Regionen in Irland abgezeichnet: In der Gegend um Dublin gab es Paulaner, im Süden Erdinger und im Westen Beck’s. Die Iren brauen wohl kein alkoholfreies Bier.
Überblick
Inhalt
Ankunft in Dublin
Avoca/Wicklow
Kilkenny
Kinsale
Skibbereen
Mizen Head
Killarney Nationalpark
Ring of Kerry
Killarney nach Galway
Connemara
Dublin
Rückflug
Ankunft in Dublin
1. Tag, Sonnabend, 10. Juni, 2017
Die Anreise war natürlich mit Ryan Air. In Dublin merkt man, dass dort der Stammsitz ist. Unser Mietwagen war ein Dacia Duster. Der Fahrkomfort ist nicht umwerfend, aber ansonsten war das Auto mit viel Bodenfreiheit ganz hilfreich.
Von Dublin haben wir bei der Ankunft nicht viel gesehen, nur unsere spartanische, teuere B&B Unterkunft in einem Randbezirk von Dublin. Am Abend gab es die ersten Fish and Chips in einem Pub.
Avoca / Wicklow
2. Tag, Sonntag, 11. Juni, 2017
Der 11. Juni war dann der erste vollständige Tag in Irland. Auf dem Weg nach Avoca, sind wir vom Navi quer durch Dublin geleitet worden, statt den Umgehungsring zu nehmen. Das war am Sonntag aber kein verkehrstechnisches Problem, und so haben wir einen ersten Eindruck von Dubin bekommen. Die Stadt machte etwas den Eindruck, als seien alte und neue Gebäude planlos kombiniert worden.
Avoca, ein Dorf mit etwas mehr als drei Häusern am Zusammenfluss zweier Bäche. Eine konkrete Adresse unserer B&B-Unterkunft gibt es nicht. Dafür war die Unterkunft aber sehr nett und persönlich. Wir waren recht früh in der Unterkunft, die Inhaber waren, wie angekündigt, nicht da und wir sind, wie sich später herausstellte, vom Babysitter empfangen worden, die zum ersten Mal Gäste empfangen hat. Ihr Name war Senéad (wie Senéad O’Connor), und das erzähle ich nur deswegen, weil wir dann dazu auch die richtige Aussprache gehört haben: ʃɪˈneɪd.
Jedenfalls sind wir dann nach Glendalough (die Iren sprechen das Glendalog aus) an einem Eingang des Wicklow-Nationalparks gefahren, und dann viel gewandert.
Zunächst an einem malerischen Friedhof mit Rundturm vorbei. Der Friedhof muss Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende alt gewesen sein. Dennoch schien er aber auch aktuell in Benutzung zu sein.
Es ging dann vom unteren zum oberen See weiter. Schon dieses Bild vom unteren See zeigt, dass Irland zu Recht als die grüne Insel bezeichnet wird.
Der Blick auf den oberen See lässt erahnen, was uns erwartete, nämlich stürmisches Wetter und im Hintergrund ist der Aufstieg zu sehen.
Jedenfalls nahm zunächst der Anteil an japanischen Reisenden ab, je weiter wir gingen. Dafür wurde der Regen häufiger, während schützende Bäume weniger wurden und schließlich ganz verschwanden. Landschaftlich war es aber sehr schön und ging meist entlang eines Baches.
Leider wurde es aber immer windiger, so dass wir etwa alle 10 Minuten waagerechten Regen von vorne hatten. Dafür stiegen wir immer weiter auf und hatten eine tolle Aussicht, zurück auf den oberen See.
Der ständige Wechsel von Sonne und Regen hat aber auch schöne Lichteffekt geschaffen. Man sah vom Dunklen ins Helle, oder umgekehrt. Manchmal hat das helle Streulicht die Gewässer herausgearbeitet.
Noch ein letzter Blick vom Hellen ins Dunkle.
Dann ging es zurück, aber immer noch aufwärts, über alte Bahnschwellen zwischen feuchten, moosbewachsenen Wiesen hindurch.
Die Bahnschwellen waren paarweise verlegt, manchmal in kurvigen Stufen und oft mit einem Kaninchendraht, um eine rutschfeste Oberfläche zu schaffen.
Und so sieht nun der Blick von oben auf unser Wandergebiet in Wicklow aus.
Unterwegs haben wir dann noch ein paar Ziegen mit prächtigen Hörner gesehen.
Abschied von Glendalough, dem Start- und Zielpunkt der Wanderung, am Eingang des Wicklow-Nationalparks.
Etwa 5 Stunden und 15 km später waren wir zurück und haben uns zwei Portionen Fish und Chips bestellt. Der Fisch war gut, die Chips (diesmal frittierte Kartoffelbrei-Blöcke) waren viel zu viel, und die Bedienung war, passend zum Tag, völlig durch den Wind.
Wir waren KO, sind zur Unterkunft gefahren und haben den Blick aus unserem Fenster auf die Pferdekoppel mit „Kleiner Onkel“ genossen, nur Pippi Langstrumpf und Herr Nilsson fehlten.
Am nächsten Morgen gab es dann ein sehr persönliches Frühstück mit Marmelade von Oma und zu wählendem warmen Speisen, von den Inhabern höchst persönlich zubereitet.
Kilkenny
3. Tag, Montag, 12. Juni, 2017
Am zweiten Tag hat es dann wesentlich weniger geregnet, eigentlich hat es nur gelegentlich etwas genieselt. Zum Ausklang von Avoca waren wir noch am „Meeting of the Waters“, ein touristisch und poetisch herausgearbeiteter Zusammenfluss zweier Bäche, wenige hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt. Man hätte den Eindruck bekommen können, dass sonst nirgendwo auf der Welt zwei Bäche zusammenfließen.
Die Brücke war aber recht hübsch. Und schließlich gab es in Avoca noch eine alte Weberei mit demselben Namen zu besuchen.
Sie ist auch Ursprung einer gleichnamigen Ladenkette für Wollprodukte. Und tatsächlich kann man dort (und auch in vielen anderen Orten auf Irland) gut gewebte Wollsachen kaufen.
Dann ging es 1,5 Stunden nach Kilkenny, Betonung auf „kenny“. Hier, in der 8000-Menschen-Metropole, haben wir uns in einem Hotel eingebucht, das ganz zentral liegt, gleich nebenan vom Bridie’s.
Hier kann man wohl nicht nur Lebensmittel kaufen, sondern es ist auch gleich eine Bar mit dabei. Wir haben dann die Stadt per Pedes erkundet und es wimmelt von Pubs.
Auch viele bunte Läden,
die viel Farbe abbekommen haben, die aber augenscheinlich meist nur für die Ladenfront im Erdgeschoss gereicht hat.
Interessant an dem Foto ist auch das Straßenschild,
das, typisch für Irland auch die gällische Variante hat, häufig, wie hier, auch als dominante Variante. Es gibt aber nicht nur Pubs und bunt, sondern auch Bücher.
Ob sich die beiden Damen im ersten Stock wohl Smoothies bestellt haben? Ich möchte auch nicht das Vorzeigeschloss unterschlagen,
das allerdings inzwischen nur Hufeisenförmig ist, und statt eines geschlossenen Komplexes in der Art einer Burg nun zu einem großen Park öffnet. Gegenüber vom Schloss gibt es einige Läden, in denen man (auch) Irische Erzeugnisse erwerben kann, insbesondere Wollprodukte. Dahinter ist dann dieses Anwesen der Butler-Dynastie gelegen, das derzeit wohl eine Herberge beherbergt.
Der Name Butler begegnet einem in Irland häufiger, gleiches gilt für Fitzgerald, was noch später zu Dublin berichtet werden wird. Natürlich gibt es in Kilkenny, wie in jeder anständigen Irischen Stadt, auch einige Kirchen.
Diese überragt die Dächer der Stadt und ist von einem Rundturm einer anderen Kirche aus fotografiert worden.
Die Kirche mit Rundturm ist auch von innen recht schön.
Besonders möchte ich auf die aufwändig gestaltete Holzdecke hinweisen. Der sehr helle Stein im Innenraum ist eher ungewöhnlich für Irland.
Das Schaf in eigenem Strickpulli ist auch Inventar derselben Kirche.
Noch ein paar Straßenimpressionen:
Diese Türen erinnern mich etwas an Downing Street No. 10 im Doppelpack.
Der Straßenzug gibt auch die bunte Vielfalt des Städtchens wieder. Aber es gibt auch einiges aus dem typischen grauen Stein Gebautes, wie diese Brücke, gesehen vom Rundturm.
Und zum Abschluss noch eine Statue in der Nähe des Schlosses,
die einen typisch Irischen Sport zeigt: Hurling
Kinsale
4. Tag, Dienstag, 13. Juni, 2017
In Kinsale haben wir in einem B&B gewohnt, das auf einer Anhöhe lag, mit Blick auf den Ausläufer des River Bandon zur Keltischen See.
Das Pickelhaubendach ist Teil des Hauses der B&B-Unterkunft. und so sah unser Frühstücksraum aus, der ebenfalls zur Brücke ausgerichtet war.
Das Örtchen Kinsale liegt etwa 25 km von Cork nahe der Südküste. Es ist im Zentrum recht klein, eng, etwas überlaufen und hat ein paar reizende Straßen, fast Gassen.
Gepriesen wird der große Yachthafen,
der aber zumindest für Besucher, die selbst kein Boot haben, eher unattraktiv ist. In der Nähe der Hafenmauer stand auch dieser Imbissenwagen im franösisch nostalgischen Stil.
Ansonsten scheint es hübsche Wohngegenden am Wasser zu geben.
Der Ort selbst ist aber auch im Zentrum sehr nett. Das folgende Foto zeigt wohl so etwas wie ein altes Feuerwehrhaus.
Manche Häuser haben auch die in Irland verbreiteten Steine verbaut, zumindest so verwendet, dass sie die Fassade prägen, wie dieser Buchladen, wobei wir die Bibliotherapie nicht getestet haben.
Überhaupt wirkt vieles eher klein und fein, wie auch dieses Gebäude, das wohl eine Kirche ist.
Ansonsten gibt es auch hier viele bunte Häuser.
Wobei die folgenden beiden Fassaden, …
… die beide zu einer Galerie gehören, …
… besonders hervorgestochen haben.
Nach unserer Ankunft in Kinsale gegen 12:30 sind wir Richtung Küste gefahren. Die Gegend ist schön grün, wie überall in Irland. Aber wir kamen auch an einem etwas gespenstisch wirkenden Caravan-Park mit vielen alten Mobile-Homes vorbei. Dann wollten wir auf eine Landzunge namens Old Head, um den alten Leuchtturm zu besichtigen. Bis zum Leuchtturm kamen wir aber nicht, weil die Halbinsel von einem Golf-Club okkupiert war, mit Wachposten am Eingang. Wie uns unser B&B-Wirt erläutert, können sich Iren allerdings nicht leisten, dort Golf zu spielen.
Die Küste von und bei der Landzunge war aber beeindruckend.
Wie ein Hineinzoomen in das Bild zeigt, ist die felsige Küste, besonders der solitäre Felsen, ein beliebter Brutplatz.
Wir sind dann weiter zum Strand, der sehr flach war. Es war nicht viel los, nur ein paar Spaziergänger und ein Kite-Surfer. Als dann noch die Sonne durchkam, habe ich den Entschluss gefasst, kurz baden zu gehen. Das war auch sehr kreislaufanregend. Der Strand ging sehr flach ins Wasser, die Wellen waren schwach und das Wasser kühl.
Zurück in Kinsale sind wir noch etwas durch die Gassen geschlendert und haben etwas Wolle eingekauft. Dann waren wir in einem Restaurant (Max’s), das uns unser Vermieter empfohlen hat. Das war tatsächlich ausgezeichnet. Auf dem Heimweg war der Durst der Iren nach Guinness unübersehbar.
Und zum Abschied noch ein Blick den River Bandon hinauf.
Skibbereen
5. Tag, Mittwoch, 14. Juni, 2017
Weiter ging es die Südküste in Richtung Westen. Die zerklüftete Küste hat auch einige Inlets mit Stränden, hier die Courtmacsherry Bay…
… oder der Ausläufer des 23 km langen Flüsschens Argideen bei Timoleague.
In Timoleague steht auch dieses verfallene Abbey, dessen Friedhof aber wohl noch benutzt wird. Wahrscheinlich wohnen in Timoleague auch nicht mehr Leute, als auf diesem Friedhof begraben sind.
Ein weiteres Inlet bei Rosscarbery, …
… das sich auch gut zum Fischen eignet, jedenfalls für Graureiher …
… oder Silberreiher.
Neben dieser kleinen Kirche …
… gab es auch eine Tidenuhr, wie ich sie mal nennen will.
Wir sind dann weiter zu unserer Unterkunft bei Skibbereen gefahren, die einige km vom Ort entfernt sehr abgelegen direkt an der Küste lag.
Das Foto zeigt den Blick aus unserem Schlafzimmerfenster. Und eine kleine Bucht mit Strand war auch direkt vor der Tür.
Im Hintergrund ist unsere B&B-Unterkunft zu sehen, in dem Glasanbau haben wir gefrühstückt. Die Bucht war leer und kam uns wie unsere Privatbucht vor …
… nur eine Frau kam zum Baden mit dem Fahrrad.
Trotz der schönen Lage der B&B-Unterkunft wollten wir aber noch etwas mehr sehen und sind dann auf Empfehlung zum nahegelegenen Meerwassersee, also ein ehemaliger Süßwassersee, der nun Verbindung zum Meer hat und dadurch und durch die Gezeiten ständig mit Meerwasser versorgt wird.
Der See ist ist für Biologen sicherlich eine interessante Sache, aber für uns war es ein ganz normaler See, nicht besonders sehenswert. Wir sind dann weiter nach Baltimore. Ein Dorf das gepriesen wird, zumindest Erwähnung im Reiseführer findet, aber eigentlich nur eine kleine Häuserzeile hat, die etwas an Hippy-Flair erinnert…
… und eine hübsche Kirche, die etwas wie eine Ritterburg anmutet.
Dann sind wir weiter zum Seezeichen bei Baltimore, das etwas wie ein Zuckerhut aussieht und gerne auch mal fälschlich als Leuchtturm übersetzt wird.
Im Hintergrund ist auf der anderen Seite der Meerenge, nämlich auf Sherkin Island, ein Leuchtturm zu sehen, der anscheinend auch schon einige Stürme durchgehalten hat.
Der Beacon war schnell gesehen, aber wir sind noch etwas auf der Landzunge spazierengegangen.
Irland macht seinem Namen der grünen Insel alle Ehre. Sehr typisch ist auch die Kombination der grünen Wiese mit den Felsen und dass die Felsen oftmals Wassermulden bilden. Manche Moore in Irland scheinen auch so aufgebaut zu sein.
Schließlich haben wir den Tag dann bei einem Abendmahl in einer Kirche ausklingen lassen:
Es gibt viele verfallene oder verfallende Kirchen in Irland. Wir haben auch bei einem Immobilienmarkler ein Verkaufsangebot für eine Kirche gesehen.
Diese ist zu einem Restaurant umgebaut worden und dabei wurde teilweise versucht, auch die Kircheneinrichtung mit in das Restaurant zu integrieren.
Mizen Head
6. Tag, Donnerstag, 15. Juni, 2017
Am 6. Tag ging es weiter nach Killarney, zu unserer nächsten Unterkunft. Weil wir aber einen großen Umweg über eine Halbinsel nach Mizen Head gefahren sind und damit einen Großteil des Tages verbrachten, habe ich Mizen Head als Titel dieses Tages gewählt.
Zunächst sind wir aber am „Altar Wedge Tomb“ vorbeigekommen, also dem Keilgrab von Altar. Auch dazu gibt es eine zweisprachige Informationstafel.
Die Gegend um dieses Keilgrab war auch sehr typisch und man konnte sich auch gleich vorstellen, wo die Steine für das Grab herkommen.
Unterweg sind wir dann an dieser Brücke vorbeigekommen und solche kleinen Steinbrücken, die aber tatsächlich die normale Straße tragen, gibt es in Irland einige.
Dann ging es immer weiter auf der Halbinsel zunächt nach Goleen. Unsere B&B Wirtin hat uns eingeschärft, dass wir in Goleen auf keinen Fall dem Hinweisschild nach Mizen Head folgen sollen, sondern bei dem Hinweisschild unbedingt geradeaus fahren sollen. Da wir auf die Fahrempfehlung gehört haben, sind wir dann schön die Küste entlang gefahren und haben diesen schönen, sichelförmigen Strand gefunden.
Das war an einer Landenge bei dem Ort Milane, der im Wesentlichen aus ein paar Mobilehomes bestand. Die andere Seite der Landenge konnte sich aber auch sehen lassen.
Wir haben uns dann aber an den sichelförmigen Strand gelegt und ich bin auch kurz schwimmen gegangen. Der Strand öffnete aber direkt zum Meer, also zur Keltischen See und zum Atlantik, so dass das Wasser recht kalt war und ich schnell wieder aus dem Wasser herausgekommen bin.
Den Seehunden, die dann etwas später gekommen sind, war das Wasser wohl nicht zu kalt. Es kamen vielleicht ein halbes Duzend von ihnen in die Bucht, sie haben aber einigen Abstand zu Strand gehalten.
Ein schneller Vogel, der am Strand nach Insekten gesucht (und gefunden) hat, hat uns auch etwas Gesllschaft geleistet. Es war aber nicht einfach, diesen schnellen Strandläufer, wie ich ihn mal nennen will, zu fotografieren.
Dann ging des weiter, vorbei an diesem traumhaften Strand bei Barleycove, nur noch etwa 4km Luftlinie vom südwestlichsten Punkt Irlands entfernt.
Zwischen einigen Felsausläufern waren hübsche Sandstrände, aber im Wesentlichen war es ein sehr großer, einem Inlet vorgelagerter Strand. Über den Zu- und Ablauf ist eine Art Schwimmbrücke gelegt worden, die sich der Wasserhöhe anpasst und bei Niedrigwasser zum größten Teil auf dem Sand liegt.
Von der anderen Seite der Bucht kann man das ganze Ausmaß des Inlets mit Stränden oder Sandbänken erkennen.
Mizen Head selbst ist touristisch sehr erschlossen. Besonders gibt es an der Spitze ein Museum, das sich mit dem Leben auf einem Leuchtturm und anfänglichen Funkeinrichtungen beschäftigt. Es ist eigens eine Bogenbrücke aus Beton über eine Schlucht hinweg gebaut worden. Die Signalbefeuerung ist nicht sehr spektakulär, weil die Leuchtfeuer nur auf dem Boden sitzen, weil der Fels genug Höhe gibt.
Ansonsten hat man aber auch eine tolle Aussicht entlang der Küstenlinie nach Norden.
Der nächste Stopp war in dem Ort Bantry, der im Grunde am Fuß der Mizen Head Halbinsel liegt. In Bantry haben wir nur einen kurzen Spaziergang durch den Ort gemacht, der aber nicht weiter sehenswert ist.
Weiter ging es dann in Richtung Kenmare und unterwegs hat das wechselhafte Wetter auch interessante Lichtverhältnisse geschaffen.
Nach Kenmare begann der Killarney Nationalpark mit atemberaubendem Blick auf die Seenlandschaft.
Unterwegs eine nicht genutzte Kirche, direkt an der Ringstraße des Ring of Kerry. Vielleicht kann man sie kaufen.
Auch hier gibt es Wasser im Überfluss. Das war direkt bei der Brücke neben der Kirche.
Killarney selbst ist touristisch sehr überlaufen. Viele machen hier, wie wir, Station, um eine Wanderung durch den Killarney Nationalpark zu machen, oder den Ring of Kerry zu fahren, oder beides. Wir sind recht spät in Killarney angekommen, aber früh genug, um in der Stadt zu Abend zu essen. Das war dann auch der einzige Abend in Irland, an dem wir ein Restaurant mit Live-Musik besucht haben. Es war etwas laut, aber ganz urig. Ist auch interessant, wie viele Musiker benötigt werden, denn sehr viele Restaurants bieten das an. Als Essen gab es mal wieder Fish and Chips und das war, wie immer, reichlich.
Nach dem Restaurantbesuch sind wir dann noch durch die Stadt geschlendert und haben diesen Wollladen aufgesucht. Die Iren scheinen auch rechts stolz auf ihre Wolle und Wollprodukte zu sein.
Killarney Nationalpark
7. Tag, Freitag, 16. Juni, 2017
Der erste Tag in diesem Urlaub, an dem wir nicht packen mussten, weil wir mehrere Nächte an einem Ort geblieben sind. Heute stand der Killarney Nationalpark auf dem Programm und der lag direkt vor den Toren von Killarney.
Es ging los im Park beim Muckross House, einem schlossähnlichen Herrenhaus, das seinen Namen wohl vom Muckross Lake hat, an dem es liegt, und um den wir dann wandern wollten.
Der Muckross Lake, der wohl häufiger unterer See genannt wird, soll laut Wikipedia Irlands tiefster See sein, mit bis zu 75m Wassertiefe. Schon bevor wir überhaupt losgewandert sind, bot sich bereits vom Muckross House aus ein schöner Anblick mit interessanter Wolkenbildung und dem Muckross Lake im Hintergrund.
Die Wanderung war dann sehr bequem um den See herum, auf asphaltiertem Weg, aber ohne Autos, und Fahrräder durften nur in eine Richtung fahren. Am Anfang war noch dieses idyllische Häuschen.
Und so sieht der Muckross Lake nun aus. Die Seen, von denen er einer ist, bilden das Herzstück des Killarney Nationalparks. Sie sind von dem berigen Umland eingeschlossen und es ist, wie an so vielen Stellen in Irland, üppig grün bewachsen mit Felsen dazwischen.
Die Seen werden auch als Transportweg verwendet und dieses Boot dürfte eines von vielen sein, dass Wanderer zu einem Startpunkt bringt, oder von einem Zielpunkt abholt.
Wasser gibt es genug in Irland, aber die Felsen können manchen Bewuchs erschweren oder zu einer Herausforderung machen. So musste sich dieser Baum mit oberirdischen Wurzeln an den Steinen festklammern.
Der obere See hat eine Verbindung zum unteren See, also zum Muckross Lake, durch diese typische Brücke hindurch. Am linken Rand ist ein kleiner Weg zu erkennen, über den die Bootsführer früher ihre Boote gegen die starke Strömung vom unteren zum oberen See gezogen haben. Vielleicht machen sie es auch heute noch.
Ja, das war dann der Rundgang um den Muckross Lake. Es war ganz schön, aber dass wir überwiegend auf einem asphaltierten Weg gegangen sind, hat uns noch nicht richtig überzeugt. Irgendwie fühlten wir uns noch zu nah an der Zivilisation. Auch das Highlight gegen Ende der Wanderung, ein Wasserfall, war zwar schön, hat uns aber auch nicht in endloses Staunen versetzt.
So haben wir dann eine zweite Wanderung gemacht. Die startete direkt bei der verlassenen Kirche, die wir schon auf der Herfahrt gesehen hatten (siehe oben, drittletztes Foto vom Vortag). Zunächst ging es durch bewaldetes Gebiet bergab, bis dann endlich der Blick auf den oberen See frei wurde.
Es war wirklich sehr malerisch und es sind uns auch fast keine Leute begegnet. Unterwegs haben wir auch einen Hirsch gesehen. Ich war aber nicht schnell genug, ihn zu fotografieren. Stattdessen ein weiterer Blick auf den See.
Noch ein paar Impressionen der Gegend um den See …
… und vom See …
… mit Steinen und Schilf.
Und dann sind uns doch ein paar Wanderer begegnet. Und wie so oft sind es gerade beim Wandern Deutsche oder zumindest Deutschsprachige, die einem begegenen. Und so sagte der eine zu seinen Begleitern: „Da ist übrigens Sonnentau.“ Das hat mich dann natürlich neugierig gemacht, habe ich doch in meiner Heimat, und dazu zähle ich jetz mal auch das Teufelsmoor, noch nie Sonnentau gesehen.
So habe ich mich dann bestimmt eine Stunde mit dem Fotografieren des Sonnentaus beschäftigt. Meine Kamera kann eigentlich sehr gut Makrofotos machen, selbst wenn die Kamera das Objekt berührt, kann sie noch ein scharfes Foto machen. Aber Sonnentau zu fotografieren hat sich dann als besondere Herausforderung herausgestellt.
Es geht damit los, dass die Kamera auf die Tropfen des Sonnentaus nicht nicht automatisch fokussieren kann. So musste ich manuell fokussieren, was ich dann erst wieder erlernen musste. Wegen der Tropfen am Sonnentau muss man natürlich auch aufpassen, dass man das Sonnentau nicht berührt.
Aber das schwierigste war, dass man sich nur ganz schlecht abstützen konnte, denn das Sonnentau steht auf sumpfigen Untergrund im Graben. Man will sich also weder nasse Füße holen, noch anderen Sonnentau zertreten.
So habe ich dann einfach viele Versuche unternommen, insgesamt 54 Fotos, zumal man erst später auf dem Computer erkennen kann, welches Foto etwas geworden ist. Um diese Seite nicht zu überfrachten, gibt es eine Auswahl weiterer Fotos im Unterverzeichnis Sonnentau.
Auf dem Rückweg gab es noch tolle Ausblicke, wie den folgenden.
Aber ein großer Teil des Weges verlief auch im Wald, der teilweise stark mit Moos bewachsen war und verwunschen wie aus einem Märchen wirkte.
An der Brücke bei der Kirche endete die Wanderung.
Zum Ausklingenlassen des Tages und zum Abendessen sind wir dann nach Kenmare gefahren. Kenmare liegt am Fuße der Kenmare Bay, die wiederum zwischen den beiden Halbinsel Beara und Iveragh liegt.
Kenmare mag ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge sein, war auch ganz nett, schien uns als Städtchen aber keine Besonderheiten zu zeigen. Der touristische Schwerpunkt war deutlich zu spüren.
Wir haben dann gut gegessen, in dem Restaurant, das sich einfach No 35 nennt (Mainstreet Nr. 35). Das war eine gute Wahl, es gab auch Schwein aus eigener Haltung.
Auf dem Rückweg nach Killarney war es schon dämmrich und man musste beim Fahren etwas aufpassen, weil die Schafe nicht nur am Straßenrand waren, …
… sondern auch auf der Straße.
Ring of Kerry
8. Tag, Sonnabend, 17. Juni, 2017
Wir hatten uns erst überlegt, ob wir den „Rind of Kerry, oder stattdessen eine Halbinsel südlicher (Beara-Halbinsel) oder nördlicher (Dingle-Halbinsel) fahren. Man findet im Internet und anderswo wilde Philosophien, ob man den Ring of Kerry rechtsherum oder linksherum fahren soll (gegen die Fahrtrichtung der Busse, oder mit ihnen), um die Probleme der engen Straßen am Besten zu meistern. Am Ende war dann nicht viel Verkehr. Wir haben am Anfang ein paar Busse gesehen, das war es dann.
Jedenfalls haben wir zuerst einen Strand bei Glenbeigh bzw. Rossbeigh angesteuert. Der Strand ist eine lange Landzunge, die sich in ein Inlet erstreckt, mit großen Dünen. Fast gegenüber, also auf der anderen Seite des Inlets, liegt der Strand „Inch“ auf der Dingle-Halbinsel, den wir aber nicht besucht haben.
Der Strand ging auch recht flach ins Wasser, und hatte keine allzu starken Wellen, was wahrscheinlich auch ein Grund dafür war, dass das Wasser nicht so kalt war, mir beim Baden jedenfalls nicht sehr kalt vorkam.
Unter anderem hat sich auch diese Segelqualle an den Strand spülen lassen. Es soll wohl so sein, dass Segelquallen, die in großen Schwärmen auftreten können, mit schräg links oder schräg rechts angeordnetem Segel auftreten können. Die vorherrschende Windrichtung soll dann dazu führen, dass die einen auf die See hinausgetrieben werden, während die anderen Gefahr laufen, angespült zu werden. Aber jedenfalls werden dadurch nicht alle angespült und das Überleben der Art ist gesichert.
Nicht nur Segelquellen laufen Gefahr, angespült zu werden.
Es ging dann nach 1,5 h, weiter zur Insel Valentia, zu der man sich an der einen Seite übersetzen lassen kann. Die reine Fahrtzeit der Fähre dauert 5 Minuten. Der Fährhafen am Festland (Reenard Point) hat eine Dorfkneipe, in der man aber gut eine Kleinigkeit hoher Qualität essen kann.
Der Fährhafen auf Vanetia heißt Knight’s Town, …
… ist sehr süß,…
aber mehr als 5 Minuten benötigt man dort auch nicht.
Wir sind dann zum Lighthouse gefahren, das wegen seiner Größe tatsächlich nicht als Leuchtturm bezeichnet werden kann. Es gibt darin wohl ein Museum, das wir uns aber nicht angesehen haben, warscheinlich kann man sich den Abstecher zum Lighthouse sparen.
Wir sind dann einfach weitergefahren, über eine Brücke zurück aufs Festland und haben kurz im Ort Portmagee gehalten, und sind dann weitergefahren. Das Foto oben zeigt noch einen Blick zurück von Portmagee nach Valentia. Jedenfalls kann man die Tour über die Insel Valentia machen, um den Ring of Kerry vollständig gefahren zu sein, aber ansonsten ist die Insel jedenfalls landschaftlich nicht so reizvoll.
Dann ging die Weiterfahrt tatsächlich über einige enge Straßen weiter. Es war landschaftlich sehr schön. Über einen Bergausläufer fuhren wir durch die Wolken, die in dem Moment sehr tief hingen.
Nach einigen weiteren schönen Ausblicken haben wir dann erst einen kleineren Strand aufgesucht.
Zum Baden und Verweilen hat das nicht eingeladen. Das folgende Haus lag etwa vis a vis des Strandes.
Als nächstes Ziel haben wir dann den Strand bei Ballinskelligs angesteuert.
Es waren so viele Kinder im Wasser am baden, dass ich mir dachte, dass es in dieser auch sichelförmigen, geschützten Bucht wohl nicht so kalt ist. Da hatte ich mich getäuscht und das Bad fiel entsprechend kurz aus.
Es ging dann weiter die Küste entlang und auch hier gab es wieder eine exponiert stehende Kirche bei der Siedlung Ardkeragh. Das Foto zeigt auch ansonsten einen typischen Blick von der Straße.
Auch hier gab es wieder ein Inlet mit sehr viel Sand. Diese Bucht heißt Darrynane Bay.
Ein Blick von derselben Stelle, nur in eine andere Richtung, zeigt einen weiteren Nachweis, dass sich Irland zu Recht als die grüne Insel bezeichnet wird.
Und dazwischen ein typisches Haus mit zwei Schornsteinen, an jeder Seite einer. Dadurch kann das Haus von beiden Seiten, also zwischen den Kaminen, warm gehalten werden.
Dieser Strand, von einem Caravan-Park eingefasst, ist auch kein so seltener Anblick auf Irland. Wir waren dann gerade auf der Suche nach einer Möglichkeit zum Essen. Ein Hinweisschild zum Restaurant des Campingplatzes hat dabei nur deswegen unsere Aufmerksamkeit erregt, weil es sonst weit und breit nichts gab. Wir hatten keine hohen Erwartungen, sind aber sehr angenehm überrascht worden. Es gab einige Fischspezialitäten, unteranderem Austern. Dazu Radio-Hits von RTE Gold. Der Sender ist gut für Sylvester geeignet.
Der Inhaber hat uns dann auf eine kurze Nachfrage von uns, wie denn das Restaurant in der Hauptsaison so ausgelastet sei, eine klare Antwort gegeben. Im Juni war es noch ganz übersichtlich, aber die Situation in den Sommermonaten bezeichnete er als „When the Shit hits the Fan“. Anschließend hat er uns noch stolz sein Restaurant gezeigt, von dem diese Bar nur ein Teil war.
Dann ging es durchs Landesinnere der Halbinsel zurück nach Killarney, mit einem letzten Blick auf die Seen des Killarney Nationalparks.
Killarney nach Galway
9. Tag, Sonntag, 18. Juni, 2017
Es war wieder super Wetter an diesem Tag. Wir sind an der Küste entlang Richtung Galway gefahren. Der erste Stopp war am Banna-Beach,
einem schönen Strand, der einige km lang war und auch einen Dünenstreifen hatte.
Übrigens verwenden die Iren meist den Begriff „Strand“ statt „Beach“.
Dann ging des weiter nach Tarbert, dem Fährhafen zur Überfahrt über den Fluss Shannon.
Der Fluss Shannon geht hier bereits stark in einen tief eingeschnittenen Meeresarm über, mit Leuchtturm.
Mit der Fährfahrt erspart man sich den Umweg über Limerick. Der Zielfährhafen hieß dann übrigens Killimer, von dem wir aber auch nicht viel gesehen haben.
Weiter ging es die Küste hoch, wobei man nicht immer exakt an der Küstenlinie fuhr, bis zum nächsten Strand, an der Doughmore Bay.
Dort gab es auch, wie so oft in Irland, einen Golfplatz direkt neben dem Strand, nämlich der Doonbeg Golf Club, mit Golf-Resert, das an anderer Stelle auch als „Trump International Golf Resort“ ausgeschildert war.
Um zum Strand zu gelangen, musste und durfte man den Golfplatz überqueren. Der Strand war auch sichelförmig und sehr groß. Teilweise konnte man in den Dünen die Golfer spielen sehen.
Man konnte aber auch baden oder surfen.
Das nächste Ziel waren die Cliffs of Moher, die touristisch stark durchorganisiert waren. Es soll dort etwa eine Millionen Besucher jedes Jahr geben. Es hat sich dennoch gelohnt, der Blick auf die Klippen war schon sehr beeindruckend.
Die Klippen waren auch Brutplatz für zahlreiche Vögel.
Dabei haben uns bei den Klippen auch ein paar andere Anblicke inspiriert, darunter diese Kuh mit den beiden Kälbern.
Es gab auch einen schönen Blick auf den Ort Lahnich.
Mohar war das letzte Zwischenziel auf dem Weg nach Galway. Wir haben nur noch einen Fotostopp eingelegt, um ein paar Impressionen einzufangen, wie dieses Haus
und diese mit Steinhecken unterteilte Landschaft.
Nach einem weiteren Stopp zum Abendessen in einem Dorf, das auf dem Weg lag und das ich nun leider nicht mehr identifizieren kann, sind wir dann gegen 22:00 in Galway/Salt Hill angekommen.
Galway war im Vergleich zu allen anderen Siedlungen, die wir bis dahin in Irland gesehen haben, eine ziemlich große Stadt, natürlich mit Ausnahme von Dublin. Die B&B-Unterkunft war aber ganz nett gelegen.
Connemara
10. Tag, Montag, 19. Juni, 2017
In Galway / Salt Hill hatten wir dann einen Tag eingeplant und sind zunächst, nachdem unser B&B-Host einige Optionen herausgesucht hat, nach Cong gefahren. Dort sollte man etwas wandern können und ein Schloss sehen können. Cong selbst war recht nett und beschaulich. Es gab nur eine handvoll Straßen.
Die Siedlung hat sich unter anderem über den Film „The Quiet Man“ identifiziert, der dort gedreht wurde. Die Bezeichnung „Dying Man House“ des rotweißen Häuschens geht möglicherweise auch auf die Dreharbeiten zu dem Film zurück. Jedenfalls ist dazu diese Skulptur an einem zentralen Plätzchen in Cong aufgestellt:
Eine Recherche hat ergeben, dass der Film aus dem Jahre 1949 in Deutschland den Namen „Der Sieger“ trägt und ein Film mit John Wayne ist, der dort einen Boxer spielt, der sich in seine Heimat zurückgezogen hat, nachdem bei seinem letzten Profikampf sein Gegner als Folge des Kampfes gestorben ist.
Dann haben wir eine Wanderung gemacht, die durch den Wald ging und auch im Teutoburger Wald oder im Stadtwald hätte sein können. Der ging zum Glück nicht sehr lange und wir haben dann das angekündigte Schloss von außen angesehen.
Es wird nun als Hotel genutzt, von Leuten, die definitiv nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld. Ein weiteres Bsp. dafür, dass ein Ausländer ein tolles Anwesen in Irland erworben hat, wovon die Iren nichts haben. Trotz oder wegen dieser Dekadenz war es aber ein nettes Plätzchen und wir haben dann außerhalb der Schlossanlage/Hotelanlage eine nette Pause bei einem Cafe mit kleinem Souvenir-Shop gemacht. Das war sehr nett, mit eigenem Parkplatz für Golf-Caddies, damit die Golfer des Hotels auch, nach Überqueren der Schlossbrücke,
mit ihrem Golf-Caddy vorfahren können bzw. die Caddies wurden wohl auch als Fahrzeug der Bediensteten verwendet.
Irgendwie passend zur Gesamtsituation war auch die Kontrolle am Brückeneingang.
Dann ging des weiter quer durch das Connemara-Gebiet, zwischen zwei Bergen und einigen Seen hindurch, mit Blick auf viele Steinmauern.
Die (Kultur-)Landschaft war sehr malerisch, teilweise etwas karg.
Das zweite Wanderziel haben wir nicht gefunden und sind nach einem kleinen Irrlauf weiter zur Küste gefahren, um einen Strand aufzusuchen.
Die Landschaft wurde zur Küste hin noch karger und das Moorgebiet wurde immer dominanter. Dort war auch das Wollgras heimisch.
Es gab auch oft Torfabbau, offensichtlich von Hand. Die Gezeiten haben sich bis weit ins Land eingeschnitten.
Es war Niedrigwasser und teilweise gab es eine sehr gelbliche Farbe durch trockengefallene Wasserpflanzen, vielleicht auch mit Algen.
Es gab auch immer schöne Fotomotive, wie dieses Boot.
Hania war besonders von diesem Esel angetan.
Schließlich haben wir tatsächlich, fast durch einen Zufall, einen sehr schwach besuchten Strand gefunden, der jetzt bei Niedrigwasser sehr tief war.
Durch diverse Felsen war er wie in diverse Bereiche unterteilt.
Manches wirkte für mich wie auf den Sychellen, auch wenn ich noch nie da war. Ich war einfach begeistert von dem Strand und daher habe ich von ihm mehrere Fotos eingestellt.
Zwischen den Felsen oder Felsbrocken gab es auch geschützte Stellen, die vor Wind und vor Sicht geschützt waren. Natürlich war ich schwimmen. Da es recht seicht und geschützt war, war auch die Wassertemperatur nicht zu kalt.
Man konnte aber nicht nur Sand und Steine sehen, sondern auch heimkommende Boote, wenn auch nicht viele.
Ein Hund war sehr zutraulich. Den hatte jemand dort am Strand den Tag über sich selbst überlassen und ihn dann zum Abend hin wieder abgeholt. Hier konnte man auch direkt auf den Strand mit dem Auto fahren, was wir aber nicht gemacht haben.
Ausgerechnet diesen Landabschnitt, den ich mir zuvor durch Suche auf Google-Earth herausgesucht hatte, wollte uns unser B&B-Host nicht empfehlen.
Abendessen gab es dann in einem Pub o.ä. in Salt Hill. Die Gegend war wohl als Pub-Viertel angesagt. Der Burger war aber nicht so gut.
Dublin
12. Tag, Mittwoch, 21. Juni, 2017
Am 11. Tag, (Dienstag, 20., Juni 2017), sind wir von Galway direkt nach Dublin gefahren, über die Autobahn. Da mir der Burger vom Vortag noch schwer im Magen lag, habe ich mich im Hotel hingelegt und die Tee-Vorräte aufgebraucht.
Unser Hotel ist in einem ehemaligen Schloss untergebracht, dem Clontarf Castle Hotel, und es ist gelungen, dem Hotel auch einen Schloss-Charakter zu geben bzw. zu bewahren, was allerdings nicht für die Zimmer gilt, die waren in einem schlichten Anbau, wie es schien. Das Hotel lag in dem Stadtteil Clontarf, nördlich der Innenstadt.
Am nächsten Tag ging des dann aber los, durch Clontraf zum Bus, vorbei an Klinkerhäusern, als freistehendes Haus …
… oder als Häuserzeile.
Von dieser Häuserzeile schaut man über die Hauptstraße direkt auf das Meer.
Von Dublin haben wir im Wesentlichen Kirchen, die Einkaufsstraße und das Pub-Viertel gesehen.
Das Pub-Viertel lässt sich mit Fotos bei Tageslicht natürlich nicht so gut wiedergeben.
Dublin macht dabei eher einen schmuddeligen Eindruck. Es gibt kein historisches Stadtzentrum, und insbesondere kein einheitliches Stadtbild. Gut und schlecht erhaltene Gebäude stehen oftmals direkt nebeneinander, gleiches gilt für unterschiedliche Baustile. Das Pub-Viertel hat in der Tat seinen eigenen Charme, macht aber auch eher einen dreckigen Eindruck.
Wir sind dann zunächst weiter zur Christ Church Cathedral, dem Bischofssitz.
Die Christ Church Cathedral, wie auch die St. Patrick’s Cathedral und viele andere Kirchen in Irland, ist aus dem eher dunklen Naturstein gebaut.
Ihr Namensgeber liegt bei ihr als Bronzefigur auf einer Bank. Wir haben dann unseren Weg weiter zur St. Patrick’s Cathedral fortgesetzt, hier ihr Wappen, …
… die nur wenige Gehminuten entfernt ist, und sind auch hineingegangen.
Hinter dem Flügel liegen Notenbücher auf dem Boden, die kurz nach Aufnahme dieses Fotos ein Chor gebraucht hat. Es war sehr schön, dem Chor in dieser großen Kathedrale, die größte Irlands, zuzuhören. Es gibt wohl häufiger Choraufführung in der St. Patrick’s Cathedral und jeder, der dann gerade da ist, kann zuhören (wobei es Eintritt kostet, überhaupt in die Kathedrale zu gehen).
Die Fahnen dürften wohl den Lords gehören, die einen festen Platz in der Kathedrale haben (hatten).
In der St. Patricks Kathedrale legt man Wert darauf, dass sich die beiden damaligen Großfamilien (Lords?), Butler und Fitzgerald, durch ein Loch in einer Tür oder Wand die Hände gereicht und Frieden geschlossen haben, und dass daher der Ausdruck „To Risk an Arm“ kommen soll.
Tatsächlich sind die beiden Namen Butler und Fitzgerald in Irland allgegenwärtig.
Dann ging es wieder zurück in Richtung Innenstadt, mit kleiner Pause in diesem Bistro/Bar mit den interessanten Fenstern.
Drinnen hat ein extrovertiert schwuler Pole bedient, der mir verheißungsvoll zuzwinkerte, als ich mit Hania die Lokalität betrat, wobei es zu folgender Kurzkonversation kam:
Er: „Yes, I am single!“ (Danach hatte ich nicht gefragt!)
Ich: „I am not!“
Er: „I don’t care!“
Er war jedenfalls lustig und schlagfertig und Hania hat noch die Gelegenheit genutzt, Insiderwissen abzufragen.
Diesen skurilen Motorradfahrer konnten wir aus dem Bistro/Bar sehen und dann hatten wir im Grunde genug von der Großstadt und haben uns von einem netten Taxifahrer ins Hotel fahren lassen, der allerdings sehr schwer zu verstehen war.
Wir wollten nämlich noch etwas an die Küste und sind zunächst nach Bull Island gefahren, die nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt liegt.
Bull Island ist eine langgezogene Insel, die der Küste direkt bei Dublin vorgelagert ist und parallel zu ihr verläuft, mit zwei Brücken zum Festland. Die Insel weist zwei Golfplätze, ein Naturschutzgebiet und einen riesiegen, sehr flach abfallenden Strand auf, der bei Niedrigwasser entsprechen breit ist.
Es war dann aber sehr windig, sodass wir weiter nach Howth gefahren sind, eine nette Halbinsel, wohl eher als Vorrot von Dublin für Reiche.
Howth ist aber auch für seine Fischläden und angeschlossenen Fischrestaurants bekannt, die Teil einer Promenade bilden.
Dazwischen eine Art Lagerhaus, wohl auch für die Fischer, den auf der anderen Straßenseite liegt der Hafen, mit Leuchtturm an der Hafeneinfahrt …
… und Blick über den Mastenwal auf die eigentliche Stadt am Hang.
Etwas abseits gibt es auch einige schöne Traumlagen.
Und zum Abschluss nocht dieser zutrauliche, aber nicht aufdringliche Vogel.
Rückflug
13. Tag, Donnerstag, 22. Juni, 2017
Zehn schöne Tage mit überwiegend sehr sonnigem Wetter gingen zu Ende.
























































































































































































