Okzitanien

Einführung

Urlaub in Südfrankreich, vom 11. bis 25. September 2021. Unsere Route führte uns von Toulouse, wo wir mit dem Flugzeug angekommen sind, ohne zu besichtigen, über Carcassonne ans Mittelmeer. Wir haben dann im Wesentlichen die Küste bereist, nämlich fast von der spanischen Grenze, bis zur Camargue.

Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass wir nur einige Unterkünfte vorgebucht hatten, nämlich nur für die erste Nacht in Carcassonne gebucht, sowie für die nächsten drei Nächte bei Argèles sur Mer.

Es wurde in fast jedem Restaurant und anderen Einrichtungen nach dem Impfausweis gefragt, den wir zum Glück immer dabei hatten. Wir haben oft den Ort und die Unterkunft gewechselt, um auch herum zukommen und einiges zu sehen. Aber wir haben auch ein paar Tage, nämlich in Serignan, gar nichts besucht und uns nur im Schwimmbad und am Strand erholt.

Dass im September die Saison vorbei ist, weil die französischen Ferien vorbei sind, wussten wir, aber in Argèles sur Mer waren wir dann doch überrascht, dass fast alle Restaurants schon geschlossen hatten. Es war etwas gespenstisch.

Überblick

Wir sind also in Toulouse angekommen und über Carcassonne Richtung Mittelmeer gefahren, fast bis zur spanischen Grenze. Von dort ging es dann Richtung Camargue mit längerem Aufenthalt in Sérignan, in der Nähe von Beziers. Von der Camargue haben wir den Rückweg durchs Landesinnere angetreten, über Montpellier und Albi zurück nach Toulouse.

Einen Überblick zeigt die folgende Karte.

Inhalt

Kurzfassung
Toulouse
Carcassonne
Lagrasse
Collioure
Castelnou
Narbonne
Sérignan Plage
Beziers
Sérignan Umgebung
Camargue
Flamingos
Camargue-Küstenorte
Aigues-Mortes
Salinen
Montpellier
Saint Guilhem
Albi

Kurzfassung

[11.9.2021] Wir sind über Amsterdam/Schiphol in Toulouse angekommen, und dann gleich weiter nach Carcassonne gefahren, um uns die mittelalterliche Burg anzusehen:

[12.9.2021] Am nächsten Morgen ging es dann von Carcassone nach Lagrasse, einem kleinen malerischen Ort am Rande der Berge mit einer Abtei und einem historischen Marktplatz:

In Lagrasse haben wir nicht übernachtet, und sind gleich weiter nach Argèles sur Mere, wo wir ein paar Tage in einem Hotel auf dem Lande waren, gleich neben einem Weinanbau-Feld.

[13.9.2021] Am nächsten Morgen haben wir dann zunächst, nach gemütlichem Frühstück und Schwimmen im Pool, einen Strand aufgesucht. Am Nachmittag sind wir nach Collioure gefahren, einem malerischen Ort, der um eine kleine Bucht herum liegt und in dem auch abends noch traditionelles Kutter-Pullen geübt wird:

[14.9.2021] Auch am nächsten Tag wollten wir erst etwas zum Strand fahren und dann einen Ort besichtigen. Dazu sind wir nachmittags nach Castelnou gefahren, ein mittelalterliches, gut erhaltenes Bergdorf:

[15.9.2021] Unsere nächste Unterkunft war in Sérignan Plage. Auf dem Weg dahin haben wir einen Abstecher nach Narbonne gemacht. Die Bäume flankieren den Canal de la Robine und dahinter ist das Rathaus (links) und die Kathedrale zu sehen, die als ein Bauwerk zusammenhängen.

[15.9.-20.9.2021] In Sérignan Plage sind wir 5 Nächte geblieben und haben uns im Wesentlichen erholt. Dort haben wir auf einem Campingplatz in einem Mobilehome übernachtet. Der Campingplatz hatte ein Außenschwimmbad und lag direkt hinter den Dünen.

[16.9.2021] Béziers ist ganz in der Nähe von Sérignan Plage, und so haben wir an einem Nachmittag einen Ausflug dorthin gemacht. Eine Besonderheit in Béziers ist diese Kanalbrücke aus dem Jahre 1857, die den Canal du Midi über den Orb führt.

[17.9.2021] Die Umgebung von Sérignan Plage habe ich an diesem Tag mit dem Fahrrad erkundet. Sie ist eher karg und flach mit Weinanbau.

[20.9.-22.9.2021] Unser nächstes Ziel war die Camargue mit unserer Unterkunft am westlichen Rande der Camargue, in einem alten Herrenhaus direkt am Canal du Rhône à Sète, also zwischen Aigues-Mortes und Grau du Roi.

[20.9.2021] Am selben Tag ging es dann auch endlich zu den Flamingos, der Hauptgrund, warum ich in die Camargue wollte. Es hat sich wirklich gelohnt und viele weitere schöne Flamingo-Fotos gibt es im Abschnitt Flamingos unten.

Im Anschluss waren wir noch kurz in zwei Küstenorten, nämlich in Saintes-Maries-de-la-Mer und Grau du Roi.

[21.9.2021] Wirklich sehenswert ist aber Aigues-Mortes, ein Ort am Rande der Salinen der Petit-Camargue, zu dem wir mit Fahrrädern unserer Unterkunft gefahren sind. Aigues-Mortes hat eine vollständig erhaltene, mittelalterliche Stadtmauer, auf der man die Stadt auch vollständig umrunden kann. Aigues-Mortes ist auch innen sehenswert. Der Rundgang auf der Stadtmauer ist sehr empfehlenswert und erlaubt vielfältige Blicke auf die Dächer der Stadt und die Umgebung.

Im Anschluss sind wir weiter mit dem Fahrrad durch die angrenzenden Salinen gefahren, was ebenfalls zu empfehlen ist.

[22. -24. 9. 2021] Dann ging es am nächsten Tag auch schon nach Montpellier. Ein nettes Städtchen, mit einer großen, fast autofreien Innenstadt, mit vielen Gassen und Plätzen, mit viel Gastronomie. Dabei gibt es viele schöne Häuser mit teilweise aufwändiger Fassade. Am höchsten Punkt der Altstadt ist auch ein viel genutzter Park, zu dem ein altes, großes Viadukt aus der Römerzeit führt. Die Stadt strahlt ein mediterranes, studentisches Flair aus.

[24.9.2021] Von Montpellier ging es dann schon zurück zu unserer letzten Übernachtung in Albi, aber mit einem Abstecher nach Saint Guilhem le Desert am Herault, über den kurz vorher auch die Pont du Diable, die Teufelsbrücke führt. Von der aus hat man einen schönen Blick in die Schlucht, die etwa an der Pont du Diable endet.

[24.-25.9.2021] Unsere letzte Übernachtung war in Albi. Übernachtet haben wir in einem Hotel direkt am Tarn, mit Blick auf eine beeindruckende Backsteinrücke (nicht die unten gezeigte). Überhaupt gibt es viel Backstein in Albi einschließlich der Kathedrale, die als eine der größten Backsteinkathedralen der Welt gilt, vielleicht die größte.

Die ausführlichen Versionen folgen nun unten.


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Toulouse

[11.9.2021] Über Amsterdam/Schiphol sind wir nach Toulouse geflogen, das sich auf dem Flughafen, der groß und leer wirkt, als Stadt der Luftfahrt präsentiert. Für Toulouse selbst hatten wir keine Zeit, konnten aber aus dem Flugzeug einen Blick auf das Zentrum werfen, sowohl beim Anflug …

… als auch beim Abflug.

Auf beiden Fotos ist die Garonne zu sehen, mit der Altstadt im Hintergrund, am Bogen der Garonne.

Wir sind dann gleich am Flughafen in den Mietwagen eingestiegen und nach Carcassonne gefahren.


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Carcassonne

[11.9.2021] Wir sind recht früh in Toulouse angekommen und gleich nach Carcassone gefahren, sodass wir noch genügend Zeit in Carcassonne hatten.

Die Straßen waren eng und das Foto zeigt einen Blick vom Balkon unserer B&B-Unterkunft.

Die engen Straßen lassen nicht auf ein großes Haus hinter den Fassaden schließen, dass noch einen Innenhof hatte, in dem wir schön frühstücken konnten. Es war alles sehr geschmackvoll eingerichtet und dazu gehörte auch dieser großzügige Treppenaufgang mit den historischen Zweirädern, die wahrscheinlich nur zur Deko waren.

Aber eigentlich waren wir nur für die mittelalterliche Stadt hinter der vollständig erhaltenen Stadtmauer gekommen. Carcassonne teilt sich dabei in einer Unterstadt und eine Oberstadt auf. Die mittelalterliche Stadt mir Mauer bildet die Oberstadt und zu der muss man von der Unterstadt kommend zunächst den Fluss Aude überqueren, nämlich über diese Brücke.

Und da ist sie nun, die mittelalterliche Festung.

Am Fuße der Festung gibt es auch noch einen Teil der Unterstadt mit dieser hübschen Straße, durch die man sich auf dem Weg zur Festung treiben lässt.

Die Festung ist schon sehr beeindruckend. Wir haben auch rechtzeitig noch Tickets gebucht, um die Festungsmauer zu besteigen, und das hat sich auch gelohnt.

Von hier gibt es auch einen guten Ausblick auf die Unterstadt und das Umland.

Markant finde ich auch diese runden, spitzen und mit Schiefer gedeckten Wachturmdächer.

Die Altstadt in der Festung ist auch nett, ihre Straßen sind aber so touristisch überlaufen, dass man sie kaum fotografieren kann. Es werden heimische Produkte angeboten, wie Salami vom Wildschwein und das okzitanische Nationalgericht: Cassoulet, eine Art sehr deftiger Eintopf mit vielen dicken Bohnen und anderer, auch fleischiger Einlage. Damit kommen die Okzitanier durch den Winter.

In der Unterstadt, vielleicht kann man sie auch Neustadt nennen, findet aber das eigentliche Leben statt. Dort wohnen die meisten Menschen und sie hat selbst eine Innenstadt mit solchen vielen kleinen Straßen, wie sie auch oben von unserem Balkon aus zu sehen waren. Es gibt auch einen hübschen Platz zum entspannen, mit Springbrunnen.

Außerdem führt der Canal du Midi, der den Atlantik mit dem Mittelmeer verbindet, auch quer durch die Stadt. Hier ist eine Schleuse und die Straße zum Bahnhof führt direkt darüber.

Viele Boote liegen am Ufer des Canal du Midi, mitten im Zentrum von Carcassonne. Es erinnert etwas an niederländische Städte.

Wir haben den Tag, der doch recht anstrengend war, mit einem frühen Abendessen ausklingen lassen. Eine Portion Cassoulet hat natürlich auch dzu gehört.


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Lagrasse

[12.9.2021] Auf dem Weg nach Argelès-sur-Mere haben wir uns entschlossen, über Lagrasse zu fahren, das als eines der schönsten Dörfer Frankreichs angepriesen wurde.

Dieses Foto ist von der Hauptstraße und tatsächlich überwiegen solche Steinhäuser in Lagrasse. Es gibt auch einen mittelalterlichen Marktplatz mit Markthalle, oder besser gesagt Marktdach.

Diese Markthalle soll seit 1930 französisches Kulturdenkmal sein. Ebenfalls sehenswert ist die Abtei Sainte-Marie de Lagrasse, die auf der anderen Seite des Orbieu liegt.

Auf eine Führung hätten wir ein paar Stunden warten müssen, aber man konnte trotzdem in den Hof (und den Souvenirladen), und auf den Bänken unter dem Wein verweilen.

Ich habe mich dann auch noch durch das Tor rechts geschlichen, in einen weiteren Innenhof.

Den Friedhof, der gleich neben der Abtei ist, haben wir im Anschluss kurz besucht.

Sehr typisch waren diese vielen Gedenktafeln, die auf den Grabplatten aufgestellt waren. Zurück zum Ort ging es über die Pont de l’Abbaye.

Die Pont de l’Abbaye soll aus dem Jahre 1303 stammen, aber im 17. und 19. Jahrhundert renoviert worden sein.

Zwischen dem großen Bogen und den äußeren kleineren Bögen gibt es jeweils eine weitere Öffnung, die wie eine Tür aussieht. Die soll vermutlich bei hohem Wasserstand den Strömungsdruck auf den Brückenpfeiler reduzieren. So ist schon die Pont Julien aus dem Jahre 3 v. Chr. gebaut worden (s. meinen Reisebericht zur Cote d’Azur/Roussillon). Im Übrigen ähnelt diese Brücke auch der Teufelsbrücke in Bulgarien, die Bing am 26.10.2021 zum Tagesbild ausgewählt hat.

Dieses chice Auto hat den Besuch in Lagrasse dann noch abgerundet. Wir haben unsere Fahrt durch das abgelegene Hinterland Richtung Angelès-sur-Mere fortgesetzt. Es war noch genug Zeit, an den Strand zu gehen, nämlich an den Plage du Racou.

Abends haben wir versucht, in Argelès-sur-Mere zu essen. Ein Restaurant war offen, aber ausgebucht. Ansonsten waren die Bürgersteige hochgeklappt, die Saison war vorbei. Wir haben dann in einer Pizzeria etwas essen können, in der wir anfangs alleine waren. Die war ganz auf Herr der Ringe gestylt. Es gab diverse Bilder aus dem Film und von Akteuren aus dem Film. Zusätzlich lief in einer Endlosschleife ein Video über den Drehort in Neuseeland mit der Musik „Return of the Fellowship“.


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Collioure

[13.9.2021] Unsere Unterkunft lag etwas abgelegen von Argelès-sur-Mere, in der Nähe der Autobahn. Es war ein etwas älterer Gebäudekomplex, gleich neben einem Weinfeld.

Unser Zimmer sollte ein Fenster direkt zur Autobahn hin haben. Das Rauschen der Autobahn konnte man dort gut hören, so haben wir um ein anderes Zimmer gebeten. Ein kleineres wurde uns angeboten, das uns aber gut gefiel, zumal es einen kleinen Balkon hatte. Leider war die Luftfeuchtigkeit recht hoch in der Gegend, sodass unsere Handtücher über Nacht schlecht getrocknet sind. Morgens konnte man zum Frühstücken draußen am Pool sitzen, den wir auch genutzt haben. Nach dem Frühstück lud das Weinfeld zum Spazieren und Naschen ein.

Wir sind dann, nachdem uns eine Ratte im Treppenhaus erschreckt hat, und wir sie, zum Plage du Bocal du Tech bei Elne gefahren. Das war nicht weit, wenn auch die Wege dorthin verschlungen waren. Unterwegs haben wir noch versucht, Sonnencreme zu kaufen. In dem ersten kleineren Laden war sie ausverkauft, so dass wir ins nahegelegene Touristenzentrum gefahren sind, um einen Supermarkt aufzusuchen. Das war ein ziemliches Massenzentrum in Argelès Plage.

Nachmittags ging es dann nach Collioure, ein hübscher Fischerort an einer schönen, sichelförmigen Bucht, in die gerade ein Traditionssegelboot einläuft. Mit dem Auto fährt man von oben zur Bucht hinunter und unten angekommen, sind die Parkplätze knapp. Nach etwas Warten ist aber einer frei geworden. Im Südosten gibt es ein paar Häuser mit der Festung Saint Elme im Hintergrund. Hier sind deutlich die Ausläufer der Pyrenäen zu erkennen. Bis zur spanischen Grenze sind es nur 23km.

Die Altstadt von Collioure ist aber im Westen der Bucht.

Auf dem Foto ragt die Église Notre-Dame des Anges de Collioure fast ins Meer. Links ist ein Teil des Château Royal de Collioure zu sehen. Bei der Altstadt liegen auch die traditionellen Segelboote und der Ruderkutter, der abends noch zum Einsatz gekommen ist.

Einige der Boote haben die katalanische Flagge, was für die Region recht typisch ist. Es soll hier auch viel Katalanisch gesprochen werden.

Die Altstadt hat viele kleine Gassen, die zwar auf Touristen ausgerichtet, aber dennoch sehr hübsch sind. Natürlich gibt es auch einen Laden für Olivenöl, in dem man auch gute Chancen hat, Hania zu finden.

Das folgende Foto eines Teils einer Ladeneinrichtung steht repräsentativ für die geschmackvollen, ideenreichen Einrichtungen vieler Läden dort.

In Collioure gibt es einige Stadtstrände, die auch viel genutzt werden. Einer ist direkt vor der Altstadt mit Blick auf die Église Notre-Dame des Anges de Collioure.

Zum Abschluss die Boote am Abend.

So ist ein schöner Tag zu Ende gegangen. Diesmal hatten wir kein Problem, ein Restaurant zum Essen zu finden, wir haben direkt am Rande zum Strand bei der Altstadt gegessen. Die Restaurants waren zwar auf Massen eingestellt, es war aber trotzdem gut.


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Castelnou

[14.9.2021] Heute wollten wir ursprünglich nach Perpignon fahren, haben uns aber Rat bei unserer Vermieterin geholt. Sie hat uns empfohlen, lieber ein kleines Bergdorf zu besuchen, Castelnou.

Das haben wir dann auch gemacht, und so ging es wieder vormittags zum Strand (Plage du Bocal du Tech, Elne), wie gestern, und dann über Elne nach Castelnou. Elne, zu dem wir einen Abstecher gemacht haben, ist nicht wirklich sehenswert.

Castelnou, ein 300 Seelen Dorf, liegt in den Bergen, an einem Ausläufer der Aspres, ein Mittelgebirge, das letztlich als Ausläufer der Pyrenäen angesehen werden dürfte. Die ganz oben gelegene Festung, die das Dorf überragt, war nicht zugänglich. Ansonsten konnte man aber durch das Dorf streifen, das sich auf Touristen eingestellt hat.

In den Gassen fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt.

Alle Dächer sind mit diesen rinnenförmigen Ziegeln gedeckt. Das Foto zeigt auch die Abgeschiedenheit des Dorfs, wobei der nächste Ort, Thuir, aber nur 5 km entfernt ist.

Noch eine Gasse und auf diesem Foto ist links ein Fallrohr einer Dachrinne zu sehen, das aus Rohrelementen aus grün glasierter Keramik zusammengesetzt ist. Das war ganz typisch in diesem Dorf. Aber auch andere Details sollten wohl von der Moderne ablenken.

Das Wetter war etwas wechselhaft und als wir am späten Nachmittag durch das Dorf geschlendert sind, fing es an zu regnen. Wir konnten uns in ein Restaurant bzw. unter das Dach seiner Terrasse retten und die Regenpause zum Abendessen nutzen, nämlich das L’Hostal. Die Bedienung war sehr nett, der Ausblick von der Terrasse super und das Essen war auch ganz ausgezeichnet. Wir haben uns für die Lammhaxe mit Thymian und Honig entschieden:

Der Regen, der nach dem Essen wieder vorbei war, hatte auch sein Gutes, es waren wenige Touristen im Dorf, so dass die Gassen gut zu fotografieren waren.

All diese Gassen und auch diese Treppe …

waren im Kernteil des Dorfes hinter einer kleinen Stadtmauer, zumindest hinter einem Stadttor. Außerhalb davon stand noch dieses idyllische Kirchlein mit Friedhof.

Zurück ging es über Thuir, wo wir uns noch mit Proviant und anderem für die nächsten Tage versorgt haben.


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Narbonne

[15.9.2021] Heute ging es weiter zu unserer nächsten Unterkunft in Sérignan Plage, aber auf dem Weg dahin haben wir Halt in Narbonne gemacht.

Die Kathedrale Saint Just et Saint Pasteur ist wohl das alles überragende Gebäude, wobei der Turm ganz links zum Rathaus gehört.

Zunächst haben wir aber die Markthalle besucht, denn die sollte bald schließen. Ihre Front habe ich später, auf dem Rückweg fotografiert, nach Geschäftsschluss.

Innen ist sie sehr großzügig mit dieser hohen Decke. Es war aber mehr los, als das Foto vermuten lässt. Es wurden viele regionale Produkte angeboten, natürlich auch viel Fisch …

… und Oliven einschließlich Olivenöl.

Narbonne liegt am Canal de la Robine, der mitten durch die Stadt führt, quasi zwischen Markthalle und Rathaus/Kathedrale hindurch. Gleich daneben haben wir auch einen Parkplatz gefunden.

Der Canal de la Robin verbindet, über einen weiteren Kanal, das Mittelmeer mit dem Canal du Midi. Schon in der Römerzeit wurde der Kanal angelegt, um Narbonne mit dem Mittelmeer zu verbinden.

Auf dem folgenden Foto ist etwas unscheinbar die Pont Marchande (Händlerbrücke) zu sehen, eine Häuserbrücke über den Canal du Robin. Sie soll auch bereits aus der Römerzeit stammen, wenn auch nicht in dieser Form.

Hinter den Bäumen ist schon ein Teil des Rathauses zu sehen. Das Rathaus ist recht groß, und dadurch frontal kaum zu fotografieren, bzw. der Platz davor ist dafür zu klein. Es es wirkt dabei etwas zusammengewürfelt, aus unterschiedlichen Steinsorten, oder sogar Epochen, mit diesen beiden sehr unterschiedlichen Türmen.

Überhaupt ist die Bebauung hier etwas eigenwillig. Es geht das Rathaus in einem Gebäudekomplex in die Kathedrale Saint-Just über, die auch sonst recht eng eingebaut wirkt. Einen richtigen Vorplatz gibt es für sie nicht. Sie ist aber von vielen Stellen der Innenstadt zu sehen.

Einen kleinen Platz neben der Kathedrale gab es aber doch, der sehr modern gestaltet war, durch diese Quaderreihe. Das Zusammenspiel mit dem lesenden Mädchen fand ich besonders interessant.

Das Straßenbild der Innenstadt wechselt von einfach bis aufwändig verschnörkelt, wie diese Fassade mit den geschmiedeten Balkonen und den violetten Fensterläden.

Die folgende zentrale Straße in der Fußgängerzone ist auch eher eng. Interessant sind die Lampen. Sie scheinen an einem Seil aufgehängt zu sein, aber das scheinbare Seil hängt nicht durch, sondern bildet einen sauberen Bogen. Es ist wohl eine Stange.

Interessant fand ich auch die Skulptur der Wölfin, die die Zwillinge säugt.

Dachte bisher, dass das zur Entstehungsmythologie von Rom gehört.


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Sérignan Plage

[15.9.-20.9.2021] Wir sind von Narbonne schließlich nach Sérignan Plage gefahren und haben uns auf dem Campingplatz ein Mobilehome gemietet haben. Der Campingplatz ist direkt am Strand und der Strand war auch sehr schön. Er war recht breit viele km lang und er ging flach ins Wasser, ohne irgendwelche Steine.

Wir konnten an diesem Nachmittag noch schön baden. Es gab zwar eine recht starke Brandung, die war aber nicht gefährlich. In Sérignan Plage, sind wir 5 Nächte geblieben und haben uns erholt, und nur den unten noch beschriebenen Ausflug nach Béziers unternommen.

Die Terrasse, auf der man gut frühstücken konnte, lag morgens im Schatten der schönen Bäume, sodass wir uns nach dem Frühstück manchmal ein sonniges Plätzchen gesucht haben. Unser Mobilhome war für eine Familie mit bis zu 5 Kindern ausgelegt. Wir hatten also ausreichend Platz. Die beiden gelben Fahrräder gehörten übrigens mit zur Ausstattung.

Der Campingplatz hatte auch sonst viele Bäume und war ganz nett angelegt. Morgens konnten wir Baguettes frisch vom Bäcker kaufen. Das wichtigste war aber, dass der Campingplatz direkt am Strand lag. Wir brauchten nur mit unseren gelben Fahrrädern ein paar Minuten zum Dünenrand zu radeln …

… und schon waren wir man am Strand.

Es war nicht immer so sonnig. Zum Glück gab es aber auch ein Außenschwimmbad, in dem wir immer vormittags schwimmen waren, auch bei leichtem Regen. Meist konnten wir dann später zum Strand, auch wenn es etwas bedeckt war.

Trotz eines verregneten Vormittags im Außenschwimmbad war das Wetter doch im wesentlichen so, wie man das an der Mittelmeerküste erwartet: sonnig, trocken und warm. Einmal gab es eine Wettervorhersage mit 500mm Niederschlag (etwa der Jahresniederschlag von Bremen), oder sogar mehr, die dann aber nicht eingetreten ist.

Neben dem Schwimmbad gab es auch ein Restaurant, in dem wir zweimal essen waren, auch an unserem letzten Abend. Da haben wir uns viel mit einem Schweizer Ehepaar am Nachbartisch unterhalten, die mit Camper unterwegs waren, irgendwann weiter nach Spanien wollten, und planten, erst im Frühjahr wieder in der Schweiz zu sein.


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Béziers

[16.9.2021] Heute morgen hat es erstmal geregnet und wir sind trotzdem, oder gerade deswegen, ins Schwimmbad des Campingplatzes gegangen. Das war zwar ein Außenschwimmbad, aber im Wasser wird man ja eh nass. Es gab auch zwei große Becken mit einer Art Whirlpoolanlage, was bei dem (nicht so starken) Regen auch ganz angenehm war.

Der Campingplatz in Sérignan Plage liegt fast an der Mündung des Orb, der von Béziers zum Mittelmeer fließt. Nach Béziers sind es weniger als 20km und so haben wir nach verregnetem aber entspanntem Vormittag im Außenschwimmbad einen Ausflug nach Béziers gemacht. Der Regen hatte inzwischen aufgehört.

Béziers liegt also am Fluss Orb und zwar im Wesentlichen östlich davon auf einem Hochplateau. Die Kathedrale ist auf dem höchsten Punkt und dabei am Rande des Hochplateaus. Von dort geht es steil runter zum Orb.

Eine Besonderheit von Béziers ist diese Kanalbrücke über den Orb, eine Trogbrücke, die den Canal du Midi über den Orb führt. Sie wurde im Jahre 1857 eröffnet (s. Kanalbrücke in Béziers). Zum Vergleich: Die alte Kanalbrücke, die in Minden den Mittellandkanal über die Weser führt, und auch eine Trogbrücke ist, wurde im Jahre 1914 fertiggestellt (die in Magdeburg im Jahre 1996).

Die Brücke wurde so gebaut, dass man auch an beiden Seite gut zu Fuß den Orb überqueren kann.

Wir haben auch auf dieser Seite des Orb geparkt und wollten dann zu Fuß zum Zentrum gehen, das wir bei der Kathedrale ausgemacht hatten. Der Spaziergang am Ufer des Orb war aber etwas länger, als ich mir das vorgestellt hatte, und sehr sehenswert war das Ufer auch nicht.

Beeindruckt hat mich aber dieses Gemälde von Matin Luther King, das mir auf dem Grundstück der „Ecole Primaire Voltaire“ zu sein schien. Vielleicht wurde es von Schülern angefertigt?

Unten am Fluss gab es aber noch eine weitere, viel ältere Brücke zu sehen, die Pont Vieux.

Die Pont Vieux (die alte Brücke) soll erstmals im Jahre 1134 urkundlich erwähnt worden sein. Seit dem gab es aber auch einige Reparaturen und wenigstens eine Verbreiterung. Auch diese Pont Vieux hat die charakteristischen Öffnungen in den Brückenpfeilern, um bei Hochwasser den Wasserdruck zu reduzieren, die schon die Pont Julien aus dem Jahre 3 v. Chr. hatte (s. meinen Bericht zur Cote d’Azur/Roussillon)

Dann sind wir aber endlich zur Kathedrale aufgestiegen. Von der Seite, von der wir gekommen sind, hat Béziers zunächst keinen guten Eindruck hinterlassen. Bei der Kathedrale sind wir dann auf eine Statue von Jeanne d’Arc gestoßen, wobei ich nicht herausfinden konnte, welchen Bezug Jeanne d’Arc zu Béziers hat. Aber da sie eine französiche Natioalheldin ist, will ich sie hier gerne würdigen.

Die Kathedrale ist aus der Nähe von außen schlecht zu fotografieren, aber dafür von innen auch sehr beeindruckend.

In der hohen, freitragenden Kuppel fallen auch ihre hohen Fenster auf, die viel Licht herein lassen. Mitte des 13. Jahrhunderts begann nach einem verheerenden Brand in 1209 der Wiederaufbau. Damit dürfte diese Kathedrale in Béziers älter als die Kathedrale in Florenz sein (1436 geweiht), das nur zur historischen Einordnung.

Wie gesagt steht die Kathedrale am Rande eines Hochplateaus, von wo aus man einen guten Ausblick auf die Umgebung einschließlich den Orb hat.

Hier oben konnte man auf einem Platz gut einen Cappuccino trinken. Bis zur belebten Innenstadt war es nicht mehr weit, und wir konnten auch hier schon erste Häusergemälde sehen, die einen Balkon mit Menschen zeigten und sehr echt wirkten.

Hier ist noch ein Wandgemälde mit einem Wissenschaftler auf seinem Balkon mit sehr viel Detailverliebtheit.

Davon gab es noch mehr Wandgemälde an den Wohnhäusern und häufig wurden Balkons mit Schattierung gezeigt, wie auch hier. Überhaupt hat Béziers, nachdem wir dann Richtung Zentrum/Altstadt gegangen sind, hübsche Straßen und Häuser gehabt. Viele verschnörkelt mit echten Balkonen wie dieses:

Womit wir aber nicht gerechnet haben, ist mit dieser Ankündigung:

Für einen Eintritt kann man also beliebig essen, aber wohl nicht beliebig trinken.


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Sérignan Umgebung

[17.9.2021] Auch heute Morgen waren wir wieder im Außenschwimmbecken, wie jeden Morgen. Die Terrasse haben wir ebenfalls ausgiebig genutzt, zum Frühstücken und auch zum Mittagessen.

Nun wollte ich aber wenigstens etwas die Gegend erkunden und habe mich dazu am Nachmittag mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht. Dazu bin ich etwas am Orb entlang geradelt und habe versucht, die Stimmung am Fluss einzufangen.

Der Orb fließt hier kaum noch und sein Wasserstand hängt wohl nur noch vom Mittelmeer ab. Es gibt auch einige Segelboote, die am Ufer liegen und den Orb quasi als Hafen oder Liegeplatz nutzen.

Ansonsten ist die Landschaft hier eher karg und bis Béziers ziemlich flach. Die Landflucht hat wohl auch hier schon ihre Spuren hinterlassen.

Es wird aber Rotwein angebaut.

Ein Winzer war gerade am Weintrauben ernten, vollautomatisch, es musste nur jemand das ansonsten vollautomatische Erntefahrzeug fahren.

Mit dem Winzer, oder einem Mitarbeiter sprach ich kurz Rande des Feldes. Er schien selbst noch ganz fasziniert von der Technik zu sein. Sehr lang war meine Erkundungsfahrt nicht und so bin wieder zum Strand zurück.

Zurück am Strand war es schön warm, und die Wellen des ersten Tages hatten sich gelegt, war fast schon wieder etwas langweilig. Nun wussten wir aber, dass es sehr flach ins Wasser geht. Etwa 50m vom Strand entfernt war es immer noch (bzw. wieder) hüfttief.


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Camargue

[20.9.-22.9.2021] Wir sind nach einem letzten Schwimmen in Sérignan Plage im Außenschwimmbecken zur Unterkunft in der Camargue gefahren. Unsere Unterkunft war etwas abgelegen, auf halber Strecke zwischen Aigues Mortes und Grau du Roi, dabei auf der anderen Seite des Kanals, der diese beiden Orte verbindet und parallel zur Straße verläuft.

Unser B&B war in diesem alten großes Haus, ähnlich einem Landherrensitz. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet, bei Ausnutzung der Großzügigkeit der Räume (auch Deckenhöhe). Unser Zimmer war um 12:00 schon fertig und wir haben uns dann ein paar Tipps für unseren Aufenthalt geholt. Leider konnte man zum Frühstück nicht draußen sitzen, weil man sofort von einem Schwarm Mücken attackiert wurde.

Jedenfalls waren wir am ersten Tag so rechtzeitig da, dass wir uns gleich wieder auf den Weg gemacht haben, unsere ersten Flamingos zu sehen (s.u.). Unterwegs haben wir auch ein paar Pferde gesehen, ob es nun Camargue-Pferde sind, vermag ich nicht zu beurteilen, ganz frei waren sie wohl auch nicht. Immerhin waren sie weiß, wie sich das für Camargue-Pferde gehört.


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Flamingos

[20.9.2021] So, nun waren wir also in der Camargue und der Hauptgrund, jedenfalls für mich, in die Camargue zu fahren, war Flmingos in freier Wildbahn zu sehen. Und dafür sind wir zu dem Ornithologiepark Pont de Gau gefahren.

Diese ersten Flamingos haben wir dann aber schon unterwegs gesehen, auf dem Weg zum Ornithologiepark. Ich habe dann etwa 300 Fotos gemacht und hier 15 ausgewählt.

Um die ersten Flamingos zu sehen, brauchten wir nur am Straßenrand anzuhalten, neben einem flachen See. Davon stammt auch das vorstehende Foto. Die Flamingos sind natürlich überwiegend mit Fressen beschäftigt, oft in der Gruppe, und haben dazu den Kopf unter Wasser, um Plankton aus dem Wasser zu filtern oder kleinere Tiere zu erwischen.

Bei gestreckten Flügeln zeigt sich, dass die Flamingos nicht nur rosa sind. Besonders den schwarzen Anteil erwartet man nicht.

Neben den schönen Farben hat mich bei diesem Foto auch die an ein §-Zeichen erinnernde Halsform beeindruckt. Der Hals der Flamingos soll in Relation zum Körper der längste in der Vogelwelt sein. Er soll aber „nur“ 17 Halswirbel haben (25 ein Schwan). Tatsächlich denke ich, dass man auf dem Foto in der S-Form die Halswirbel erahnen kann.

Der Ornithologiepark Pont de Gau ist sehr empfehlenswert. Flamingos soll es dort das ganze Jahr über geben. Als wir im September dort waren, gab es jedenfalls viele und man konnte teilweise sehr nah an sie ran.

Der Park liegt im westlichen Teil der Camargue, in der Nähe der Petit-Rhone und knapp fünf km von dem Küstenort Saintes-Maries-de-la-Mer entfernt, an der einzigen Straße, die dorthin führt. Der Park besteht im Grunde aus einem großen Gebiet mit Wegen um diverse flache Seen, die den Flamingos offenbar Nahrung geben, sodass sie gerne herkommen. Es wird Eintritt verlangt, aber es lohnt sich und man kann auch ein Fernglas mieten. Das hat Hania gemacht und es nicht bereut.

Manchmal fliegen die Flamingos von einem See zum nächsten, was auch schön anzusehen ist.

Hier kann man den charakteristischen Schnabel gut sehen, der speziell zum Filtern von Plankton geeignet ist.

Die rosa Farbe soll von der Nahrung abhängen, mit der entsprechende Farbpigmente aufgenommen werden. Daher haben Jungtiere auch noch keine rosa Färbung, wie im oberen Foto gut zu sehen ist.

Apropos rosa, die Flamingos in Europa, also auch die in der Camargue, gehören zur Art der Rosaflamingos, die wiederum die größte Art sein soll, sowohl nach Anzahl als auch nach Körpergröße.

Das Ausruhen auf einem Bein ist wohl auch typisch. Bei dem folgenden Foto fand ich die Schattenflecken interessant, die scheinbar aus dem Nichts auf die Wasseroberfläche geworfen werden.

Der sich streckende Flamingo zeigt, wie groß er sein kann, bis 1,5 m. Hier sind auch schön die orangen und schwarzen Federn zu sehen.

Hier fand ich die Spiegelung schön.

Flamingos flogen bei unserem Besuch gerne alleine oder in kleineren Gruppen.


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Camargue-Küstenorte

[20.9.2021] Im Anschluss an den Besuch bei Pont de Gau sind wir dann noch nach Saintes-Maries-de-la-Mer gefahren, also die Straße eben zur Küste runter.

Saintes-Maires-de-le-Mer soll ein Geheimtipp für einen Urlaub an der Küste der Camargue sein. Tatsächlich scheint es hier keine Bausünden zu geben. Die Kathedrale ist wohl das größte, die restlichen Häuser überragende Gebäude. Der Ort ist vergleichsweise klein und nett. Aber sehr touristisch überlaufen.

Die hübsche Architektur ist noch zu erahnen, aber es ist alles verdeckt durch die Markisen und Warenauslagen der Geschäfte. Es war auch nicht leicht, einen Moment mit halbwegs leerer Gasse zu finden.

Etwas skurril ist auch die Kathedrale, die fast keine Fenster hat und eher einer Festung gleicht. So fensterlos wie auf dem folgenden Foto sieht sie von allen Seiten aus.

Nach einem Stadtbummel sind wir dann auch wieder aufgebrochen und haben unsere Glück in Grau du Roi versucht. Unterwegs haben uns aber noch diese Gräser beeindruckt.

Grau du Roi ist ein weiterer Küstenort am Rande der Camargue, der sich auf Touristen eingestellt hat, vielleicht etwas größer als Saintes-Maries-de-la-Mer ist.

Von Aigues-Mortes führt ein Kanal an unserem B&B vorbei und mündet in Grau du Roi ins Meer. Das Leben spielt sich in Grau du Roi im wesentlichen entlang dieses Kanals ab, also Fischerei und Gastronomie, wobei letztere eher am linken Ufer angesiedelt ist. Das Foto zeigt die rechte Uferseite, die etwas ruhiger ist.

Als Detail ist mir diese Kirchenglocke aufgefallen, die mich irgendwie an Kuba erinnert, auch wenn ich noch nie dort war.

Auf der Promenade zur Mole hat mich noch diese realitätsnahe Skulptur beeindruckt. Eine Proportion scheint mir aber nicht sehr realitätsnah zu sein.

Von hier aus hat man auch einen Blick auf die Ferienhochburg in La Grande-Motte:

Zum Glück ist das aber 5 km entfernt und ich habe es nur mit meiner Kamera sehr stark herangezoomt.

Da ist der Leuchtturm an der Kanalmündung doch viel netter anzusehen. An der Palme kann man den stürmischen Tag erkennen.

Da es ein anstrengender Tag war, wollten wir nicht viel Zeit mit Restaurantsuche verbringen und haben einfach das erstbeste Restaurant am Kanal genommen. Ich habe einen Eimer Miesmuscheln bestellt. Das war nicht so prickelnd, so dass wir dann Nachtisch woanders gesucht haben, einen Crêpe. Der war auch nicht besser.

Ich denke, Grau du Roi muss man nicht gesehen haben.


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Aigues-Mortes

[21.9.2021] Heute haben wir eine kleine Fahrradtour von unserer Unterkunft unternommen, zunächst nach Aigues-Mortes und danach zu den benachbarten Salinen. Aigues-Mortes ist eine mittelalterliche Stadt am westlichen Rande der Camargue. Ihr Name soll etwa „Totes Wasser“ bedeuten. Bei ihrer Gründung im 13. Jahrhundert war sie als Hafenstadt konzipiert und von Land aus nur über einen Damm erreichbar, der mit ihr zusammen gegründet wurde.

Aigues-Mortes ist vollständig von einer rechtwinklig angelegten Stadtmauer umgeben, auf der man heute noch die Stadt vollständig umrunden kann, was wir auch gemacht haben. Das Foto zeigt die südliche Mauer von der angrenzenden Saline aus, von der ihre rosa Farbe schon zu erahnen ist. An den übrigen drei Seiten ist die Mauer ähnlich gut erhalten.

Die Stadt ist im Schachbrettmuster angelegt und die mittlere Straße verläuft von einem Tor quer durch durch die Stadt zum gegenüberliegenden Tor. Das Foto ist von der Stadtmauer aus aufgenommen worden, bei unserem Rundgang auf der Mauer um die Stadt.

So sieht die Mauer von innen aus, mit Blick auf die Ziegeldächer. Und nachfolgend noch ein Blick auf die Ziegeldächer. Sieht mit der Palme und der außen hängenden, kleinen Kirchenglocke etwas nach Karibik aus.

Der (touristische) Haupteingang durch die Stadtmauer ist neben dem Tour de Constance. Hier treffen sich drei Kanalabschnitte, die heutzutage eher von den Freizeitkapitänen benutzt werden.

Dieser Tour de Constance liegt außerhalb der Stadtmauer, ist aber mit ihr verbunden und kann bei dem (kostenpflichtigen) Rundgang über die Mauer auch besucht werden. Er hat ein schönes Gewölbe:

Das schöne Gewölbe darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Turm, zumindest im Keller, in diversen Zeitepochen als Gefängnis genutzt wurde (s. Tour de Constance). Vom Turm aus hat man auch einen guten Ausblick auf die Landschaft, …

… und diese Eisenbahndrehbrücke. Immer wenn ich das Foto ansehe, denke ich an eine Modelleisenbahn. Aber wir waren natürlich auch in der Stadt.

Das ist der Hauptplatz mit einer Statue von Saint Louis, also von Ludwig IX., der Heilige, der die Stadt gegründet hat. Dabei hat er den Tour de Constance zuerst gebaut. Dirkt nebenan ist die Hauptkirche von Aigues-Mortes, die Notre Dames des Sablons.

Und so sieht sie von innen aus.

Interessant ist der Kontrast des Steingemäuers zum Holzdach. Für so kleine und alte Kirchen, sie ist wohl im frühen 13. Jahrhundert gebaut worden, nicht unüblich, schließlich ist der steinerne Kuppelbau größerer Kirchen, wie übrigens auch oben im etwas älteren Tour de Constance zu sehen, sehr aufwändig. Solche zwei Bogenwände, die auch zu einem erhöhten Mittelteil führen, und oben selbst Außenfenster aufweisen, habe ich anderswo noch nicht gesehen.

Auch in Aigues Mortes gibt es eine Rue du 4 Septembre (Ausruf der Dritten Französischen Republik am 4. September 1870):

Und so sieht sie aus:

Aigues-Mortes war ein sehr interessantes Städtchen, von dem wir bis dahin noch nie gehört hatten, sehr zu empfehlen.


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Salinen

[21.9.2021] Im Anschluss an den Besuch in Aigues-Mortes sind wir dann gleich noch zu den angrenzenden Salinen geradelt.

Für den Zugang zu den Salinen wird Eintritt verlangt. Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten, sie zu besichtigen, und eine ist mit dem eigenen Fahrrad. Dafür sind verschiedene Touren ausgeschildert. Wir haben bestimmt zwei Stunden gebraucht, so groß ist das Gebiet, wobei wir die kurze Tour gewählt haben.

Die Salinen sind in verschiedene Felder aufgeteilt, die jeweils unterschiedliche Salzgehalte aufweisen dürften. Am Rande sind große Salzberge aufgetürmt.

Einen dieser Salzberge darf man auch besteigen, und so zeigt das nachfolgende Foto keine Ski-Piste, sondern den Aufgang zum Salzberg.

Mit den Salinen hat das zwar nichts zu tun, aber als wir auf dem Salzberg waren, flog diese Löschflugzeug über uns. Einen Brand habe ich nicht gesehen, aber vielleicht was es nur auf dem Weg zum Meer, um Wasser zu tanken, und woanders zu löschen.

Es war sehr schwierig, die teilweise sehr rosane Farbe der Salinen mit dem Fotoapparat einzufangen, aber manchmal hat es doch geklappt. Der Kontrast zum blauen Himmel hat die rosa Farbe noch verstärkt.

In den Salinen gibt es natürlich auch Flamingos, wenn auch nicht in der großen Dichte, wie bei Pont du Gau. Teilweise war es hier tiefer, und dann sind die Flamingos geschwommen, wie ein Schwan:

Von unserer Rundfahrt durch die Salinen hatte man auch oft einen guten Blick auf Aigues-Mortes …

… und bedenkt man, dass all dieses Wasser Salzwasser ist, obwohl noch einige km vom Meer entfernt, so kann man sich auch vorstellen, warum die Stadt Aigues-Mortes (totes Wasser) bedeutet.


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Montpellier

[22. -24. 9. 2021] Unser nächstes Ziel war Montpellier, wir sind aber von unserer Unterkunft bei Aigues-Mortes zunächst an den Strand beim Phare de l’Espiguette gefahren, unser letzter Strandbesuch für dieses Jahr.

Mittags ging es dann aber schon nach Montpellier. Wir haben zwar zwei Nächte in Montpellier gebucht, aber da ich am 23.9. eine ganztägige Videokonferenz hatte, blieb mir nur der Nachmittag und Abend unseres Anreisetages, denn am Abreisetag wollten wir auch nicht zu spät los.

Unser Hotel, in dem ich auf gutes Internet hoffte, für die geplante Videokonferenz, lag fußläufig zum Place de Comedie, den das vorige Foto zeigt, mit dem „Fontaines de Trois Graces“, also dem Brunnen der drei Grazien, im Hintergrund. Der Platz ist wohl nach der „Opera – Comedie“ benannt worden, die ihren Schatten auf den vorderen Teil des Fotos wirft, und von vorne so aussieht:

Der Platz liegt am Rande der Altstadt, die recht groß ist und überwiegend eine Fußgängerzone bildet. Sie ist sehr belebt und hat viele schmale Straßen, teilweise mit kleinen Cafés, Bistros und anderen Möglichkeit, zum Essen und Trinken zu verweilen.

An manchen Stellen unterstreichen Palmen das mediterrane Flair.

Einige schöne Plätze bieten eine große Anzahl und Auswahl an Außengastronomie.

Trotze der alten Häuser, die oftmals verschnörkelt sind, mit eisernen Balkonen, präsentiert sich Montpellier eher als junge Studentenstadt.

Fensterläden sind ebenfalls typisch.

Ein Haus gegenüber der Église Saint-Roche musste seine Fassade erst noch aufpäppeln. Die teileise aufgemalte Fassade ist so gut gelungen, dass es mir schwer fällt, zu erkennen, was echt ist, und was aufgemalt.

Sehr gelungen und erfrischend auch die bunten Stufen in dieser Straße.

Richtung Westen steigt die Altstadt zum Park „Promenade du Peyrou“ stetig an. Dazu verläuft eine der wenigen befahrenen Straßen der Altstadt, die Rue Foch, direkt Richtung Westen durch den Triumphbogen Porte du Peyrou. Die Rue Foch glänzt auch durch viele schöne alte Fassaden, die in diesem Stil auch schon am Place de Cómedie das Bild geprägt haben.

Vom Park „Promenade du Peyrou“ hat man einen guten Rundumblick auf Montpellier (ohne Foto). Quasi am Ende des Parks gibt es ein Wasserschloss, das „Chateau d’eau“.

Vom „Chateau d’eau“ hat man einen schönen Blick zurück auf den Park „Promenade du Peyrou“ in Richtung Altstadt, von der aber nur der Turm der Kirche Saint Anne herüberlugt.

Wir sind also am höchsten Punkt des alten Montpellier und für die Wasserversorgung gab es das Aquädukt St. Clément. Es transportierte Wasser aus der Quelle St. Clément auf diesen Hügel, und überbrückt dabei in Montpellier 880m, bis es das „Chateau d’eau“ erreicht.

Der Park „Promenade du Peyrou“ ist auch bei vielen jungen Menschen ein beliebter Aufenthaltsort. So auch für die Rollschuhläuferin, die mich inspiriert hat, sowohl durch das Gegenlicht in Ihren Haaren, als auch die Dynamik ihrer Drehungen.

Und so haben wir uns wieder zurück treiben lassen, zum Place Comédie.

Montpellier war jedenfalls eine schöne Stadt mit viel junger leichter Lebensweise, eingebettet in die historische Kulisse der Altstadt.
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Saint Guilhem

[24.9.2021] Von Montpellier begann gefühlt schon die Rückreise, nämlich zu unserer letzten Übernachtung in Albi. Der Weg dahin führte uns aber zunächst über Saint Guilhem le Desert, was am Herault liegt. Kurz vorher haben wir noch einen Halt an der Pont du Diable, der Teufelsbrücke, eingelegt.

Die Pont du Diable stammt aus dem 11. Jahrhundert und über sie soll der französische Jakobsweg führen, auch weiter durch Saint Guilhem (der heilige Wilhelm, s.u.). Die Pont du Diable ist inzwischen nur noch für Fussgänger freigegeben und von ihr aus hat man einen tollen Blick auf die neue Brücke für den Straßenverkehr und auf die Schlucht, durch die der Herault fließt.

Hier endet die Schlucht und der Herault ergießt sich in einen klaren See, in dem man toll schwimmen kann. Das Ufer bietet viel Platz zum Ausruhen mit Blick auf die Pont du Diable, den das vorvorige Foto zeigt.

Wir haben unseren Weg dann fortgesetzt, und etwas weiter flussaufwärts noch einen Blick auf die Schlucht des Herault eingefangen. Es waren gerade ein paar Leute beim Canyoning.

Nur wenig weiter war dann Saint Guilem le Désert. Zum Parkplatz fährt man etwas den Berg hoch und hat diesen Blick auf die Häuserdächer. Ich habe allerdings schlecht anhalten können und daher (ausnahmsweise) ein Foto aus dem Netz verwendet:

Zwischen diesen unscheinbaren Ziegeldachhäusern versteckt sich auch das gleichnamige Abbaye:

Das kann man auch teilweise besichtigen, jedenfalls bis zum Innenhof …

.. mit Kreuzgang:

Ansonsten ist Saint-Guilhem-le-Désert im Grunde ein Dorf mit einer Gasse, die vom Dorfplatz gleich neben dem Parkplatz und Friedhof nach unten führt.

Der kleine Ort ist sehr malerisch und Ende September nicht so überlaufen, aber ganz allein ist man auch nicht. Die einsame Gasse im vorigen Foto täuscht etwas, ich habe nämlich ein paar Menschen heraus retuschiert.

Dieses weitere Foto der Hauptgasse weist zudem auf einen Santonnier hin, also jemand der Santons herstellt, (kleine) Heiligenfiguren aus Ton, eine Tradition aus der Provence. Saint Guilhem liegt zwar in Okzitanien, aber die Provence ist nicht weit.

Hier noch ein paar Impressionen des hübschen Ortes, in dem natürlich auch Menschen wohnen…

… ein hübscher Balkon mit viel wildem Holz …

Parallel zum Ort verläuft auch ein kleiner Bach, der vielleicht zu anderen Jahreszeiten mehr Wasser führt, sodass die Brücke zum Wohnhaus etwas großzügiger ausgefallen ist:

Zum Abschluss noch ein letzter Blick auf die Hauptgasse.

Der Abstecher zur Teufelsbrücke und nach Saint-Guilhem-le-Désert hat sich jedenfalls gelohnt. Von Montpellier dauert es etwas 35 Minuten mit dem Auto bis zur Teufelsbrücke, und noch 5 weitere bis Saint-Guilhem-le-Désert.


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Albi

[24.-25.9.2021] Unser letztes Ziel war also Albi, die Backsteinstadt. Übernachtet haben wir in einem Hotel direkt am Tarn, gleich neben der beeindruckenden Backsteinrücke:

Die Backsteinbrücke konnte man auch gut vom Hotel aus sehen und bei entsprechendem Licht kommt die rote Backsteinfarbe sehr gut heraus:

Am 24. September waren wir erst am späten Nachmittag in Albi, sodass es bald dunkel wurde. Für das Brückenfoto stand die Abendsonne genau richtig, aber für unseren Besuch in der Innenstadt mussten wir uns beeilen. Es gab dort viele kleine Straßen, wie diese:

Wir haben dann nach dem kleinen Stadtbummel recht lange ein Restaurant gesucht. Es gibt ausreichend Restaurants in Albi, aber irgendwie waren wir nicht zufrieden und haben weiter gesucht und sind dann auf das Restaurant BRUIT EN CUISINE gestoßen. Es liegt etwas versteckt und unscheinbar in der Nebenstraße Rue de la Souque, hat aber nach hinten, nämlich mit Blick zur Kathedrale, eine große Terasse, auf der sich eigentlich alles abspielt, und die zur rückwärtigen Straße eine Etage höher liegt. Sie liegt in einer Häuserlücke, die aussieht, als sei zwischen den Häusern eines abgerissen worden.

Das Restaurant zeichnet sich aber nicht nur durch den Blick auf die Kathedrale aus. Es gab auf der Karte nur ein Menü mit jeweils 3 Auswahlmöglichkeiten pro Gang (Vor- Haupt- und Nachspeise). Das Essen war dann wirklich exzellent. Zusammenstellungen, besonders bei der Vorspeise, waren ungewöhnlich, aber perfekt passend. Ich habe schon lange nicht mehr so gut gegessen, vielleicht noch nie. Es schien in Albi bekannt zu sein und geschätzt zu werden. Touristen sind mir nicht aufgefallen. Wer also in Albi gut essen will: BRUIT EN CUISINE

Am nächsten Morgen konnten wir auf der Terrasse des Hotels frühstücken, mit Blick über die Pont Vieux, die alte Brücke, auf die Altstadt mit der Kathedrale Sainte-Cécilie:

Wir sind dann nach dem Frühstück auch gleich in Richtung Kathedrale aufgebrochen. Zu Füßen der Kathedrale liegt der Palastgarten …

… um den dieser von Wein überdachte Weg führt, direkt am Ufer des Tarn.

Von hier hat man auch einen schönen Blick über den Tarn, z.B. zur Église Sainte-Madeleine.

Kommen wir nun aber zum eindrucksvollsten Bauwerk von Albi, der Kathedrale Sainte-Cécilie. Sie ist jedenfalls eine der größten Backsteinkirchen der Welt (dazu unten mehr) und überragt die ganze Altstadt.

Von innen ist von all dem vielen Backstein nichts mehr zu erkennen. Auch der doch sehr klobige äußere Bau weicht innen einer feinen Gestaltung, insbesondere mit einem freitragenden Gewölbe über den gesamten Innenraum. Und der Innenraum ist groß, mit einer Breite innen von 30m. Auf dem Foto sind vier breite Bänke nebeneinander zu erkennen.

Das ist der normale Blick zum Altar, um den Besucher auch herum gehen können. Von hinter dem Altar ergibt sich die rückwärtige Blick, der die Länge der Kathedrale erahnen lässt, sie soll 100m betragen.

Und wie kommt es nun, dass sich diese klobige Außenansicht in diesen feinen Innenraum wandelt? Dazu gibt es in der Kathedrale ein sehr schönes Modell der Kathedrale, das die Bauphase und ihre Kostruktion zeigt. Ich vermute, dass wohl wichtig ist, dass das frei tragende Gewölbe nicht ganz oben auf den Außenwänden aufsetzt, die bis zu 6m dick sein sollen. Dadurch schaffen es die Wände, auch die enerome seitliche Kraft, die von dem freitragenden Gewölbe seitlich nach außen wirkt, aufzunehmen.

Die Gelehrten streiten sich anscheinend darüber, ob das nun die größte Backsteinkirche der Welt ist, oder nicht. Wikipedia meint in seinem Artikel zur Kathedrale von Albi, dass sie nach der Basilika San Petronio in Bologna, die die größte sein soll, sowie der Danziger Marienkirche und der Münchener Frauenkirche auf Platz vier ist. Als Kriterium wird das umbaute Volumen zu Grunde gelegt.

Bei dem Kriterium mag das Ergebnis zutreffend sein, aber spätestens vom Bau des Doms in Florenz, in etwa zur selben Zeit, dürfte klar sein, dass das Hauptproblem solch großer Sakralbauten die von einem Gewölbe zu überspannende Distanz ist. Die Gewölbe leiten die Gewichtskraft durch ihre Form seitlich ab. Diese Kräfte sind von den Wänden aufzunehmen und sie sind um so größer, je größer der zu überspannende Abstand der Wände ist. In Albi sind das 30 Meter.

Anders als die Kathedrale in Albi haben die Basilika San Petronio in Bologna, die Danziger Marienkirche und die Münchener Frauenkirche alle Seitenschiffe, also im Inneren zusätzliche Tragsäulen. Die Gewölbe überspannen nur das Hauptschiff, also den Raum und damit Abstand zwischen den Säulen. Der dürfte bei diesen drei Kirchen deutlich schmaler als 30 Meter sein. Die Kathedrale in Albi hat nur das Hauptschiff, sodass der gesamte Innenraum von dem Gewölbe vollständig überspannt wird.

Jedenfalls in der vom Gewölbe überspannten Breite übertrifft die Kathedrale von Albi jene drei Kirchen und wäre dann die größte Backsteinkirche, wenn das das Kriterium ist.

Zum Abschluss sind wir nach unserem Besuch in der Kathedrale direkt auf einer kleinen Oldtimerausstellung gelandet, die direkt neben der Kathedrale war. Meine Auswahl zeigt einen Morgan, zweimal einen Renault, und einen Simca. Hania hätte sich wohl für den Morgan entschieden.

Das war es dann. Ein schöner Urlaub, der uns zu kurz vorkam, ging zu Ende, aber dann doch mit vielen Eindrücken. Ich habe meine Affinität zu Flamingos wieder entdeckt und trage seit dem nur noch rosa Masken.


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